Arabisch-deutsches Wörterbuch der Pädagogik

Wörterbuch der Pädagogik Arabisch–Deutsch, Deutsch-Arabisch.

Herausgeber:
Wolfgang Dohrmann, Autoren: Manal Alchoubassy, Afamia Alkassab, Sonja Fares, Hamad Nasser
Umschrift:
Simone Britz

180 Seiten, 11,80 Euro.
ISBN: 978-3-938620-41-0.

Das Buch kann direkt beim Dohrmann-Verlag bestellt werden, aber auch in jedem Buchladen und im Internet.

Im Frühjahr 2017 ist das Arabisch-Deutsche Wörterbuch der Pädagogik erschienen. Die vier AutorInnen sind Mitarbeiterinnen des Nachbarschaftszentrums Steinmetzstraße in der Kiezoase und deren Leiter, und die Inhalte haben sich aus der praktischen Arbeit der AutorInnen entwickelt. Hier ein kurzer Bericht über die Arbeit an dem Buch von dem Herausgeber, Wolfgang Dohrmann, der in Zusammenarbeit mit dem PFH und der Heinz und Heide Dürr Stiftung schon mehrere Bücher zum Thema Early Excellence veröffentlicht hat.

Warum ist das Arabisch-Deutsche Wörterbuch der Pädagogik so einzigartig? Und wieso konnte es nur von Menschen erstellt werden, die nicht nur dieser Sprachen mächtig sind, sondern die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe aus eigener Erfahrung kennen? Ein Antwort-Versuch.

Ein Wörterbuch zu schreiben hört sich erst einmal nicht nach einer besonders aufregenden Tätigkeit an. Man denkt an Zettelkästen und gespitzte Bleistifte, bzw. etwas moderner: an endlose Stunden am Bildschirm, penibel Excel-Tabellen ausfüllend….

Aber es kann auch anders kommen: ein multinationales Team, in dem darüber gestritten wird, was genau nun ein Notfallordner ist, ein Hochstühlchen oder was man unter Einbildungskraft versteht. Oder: ein multikulturelles Team, das darüber diskutiert, wie man Dinge bezeichnet, die es in der Zielsprache gar nicht gibt…. wie Medienerziehung, eine eingetragene Partnerschaft oder JüL (jahrgangsübergreifendes Lernen). Oder: fünf wissbegierige Menschen, die Spaß daran haben, über die eigenen Sprachen nachzudenken, wie in: „Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen Kita und Kindergarten?“, oder: Wo ist im Einzelfall die Grenze zwischen dem Hocharabischen und einem regionalen Dialekt im Arabischen?

Das war unser Wörterbuch-Team: vier Berliner SozialpädagogInnen, teils aus Syrien, teils aus Palästina, die in Berlin in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern tätig sind: Grundschule, Kita, Nachbarschaftszentrum, Flüchtlingsbetreuung, psychologische Beratung etc., und der Herausgeber als Moderator und Testperson, wenn es um die Aussprache eines arabischen Wortes ging.

Und warum hat sich der Herausgeber nicht einfach einen deutsch–arabischen Dolmetscher / Übersetzer gesucht, der das Ganze ratzfatz übersetzt hätte? Einfach: Weil es keine gibt, die „Inklusion“ oder „Nachmittagsbetreuung“ richtig hätten übersetzen können, denn es reicht ja nicht, das Wort im Wortsinn zu übersetzen, sondern die inhaltliche Bedeutung muss in die Zielsprache übertragen werden. Deswegen hatten die AutorInnen auch so oft Aha-Erlebnisse: „Bis jetzt habe ich diesen Begriff immer ganz umständlich umschrieben – jetzt habe ich endlich ein richtiges Wort dafür!“

Wir hoffen, dass es den Benutzerinnen und Benutzern in der Kita, in der Schule und der Flüchtlingsarbeit ähnlich geht: „Aha, endlich kann ich in meinem Elternbrief oder im Kollegengespräch etwas fachlicher werden – das nützt allen, den Kindern, den Eltern, mir!“ Oder, auf Arabisch: „Ich habe zwar schon viel Deutsch gelernt, aber dieses Buch ist wie ein Reiseführer: Man kommt auch ohne ihn voran, aber mit ihm versteht man mehr!“

Wolfgang Dohrmann


 

Auf
Auf der Vorstellung des Wörterbuchs im Familienzentrum Steinmetzstraße am 24. 2. 2017 (v.l.n.r.): Afamia Alkassab, Wolfgang Dohrmann, Manal Alchoubassy, Simone Britz, Hamad Naser, Sonja Fares.

 

Und
Und so sieht es aus, wenn Sie es im Buchladen stehen sehen, das arabisch-deutsche Wörterbuch.