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Beobachten in Eltern-Kind-Gruppen – Eine Arbeitshilfe der katholischen Familienbildung Frankfurt

Was braucht ein Kind, um sich in den ersten Lebensjahren gut entwickeln zu können? Würde man Pädagogen / Pädagoginnen und Eltern diese Frage stellen, wäre neben Liebe und Geborgenheit das Stichwort Förderung spätestens seit dem Pisa-Schock unter den Top-Five der Antworten. Beobachtung wäre wahrscheinlich nicht darunter. Eltern und Pädagogen / Pädagoginnen sehen sich in der Pflicht, das Kind zum Lernen anzuregen, ihm vielfältige Sinneserfahrungen zu ermöglichen, kurz: erzieherisch aktiv zu sein. Beobachtung hat dagegen so gar nichts Aktivistisches an sich. Beobachten bedeutet ja, sich erst einmal zurückzunehmen, sich in die Rolle des Zuschauers oder des Forschers zu begeben, das eigene Tun hintanzustellen. „Frühe Förderung in der Eltern-Kind-Gruppe oder auch „Gezielte Entwicklungsanregungen für die Kleinsten, das ließe sich in jedem Familienbildungsprogramm sicher bestens verkaufen – aber „Beobachtung in der Eltern-Kind-Gruppe?

Was aber sollen Eltern denn nun tun? Aus all den neuen Erkenntnissen der Hirnforschung, den Bildungs- und Erziehungsplänen, den Konzeptionen der Kinder- und Familienzentren nach dem Early Excellence Centre Ansatz und vor allem auch aus unserer eigenen Erfahrung mit Eltern-Kind-Gruppen in der katholischen Familienbildungsstätte lässt sich eine ganz beruhigende und einfache Aussage für Eltern ableiten: Sie sollen weniger tun – aber dafür mehr hinschauen.

In den Eltern-Kind-Gruppen der Familienbildung haben wir mit dem Angebot zur gezielten Beobachtung ein Freiraum geschaffen, in dem Eltern sich die Zeit und Ruhe nehmen können, ihrem Kind achtsam und wertschätzend zuzuschauen. Eltern haben dort die einmalige Chance, ihr Kind in einem geschützten Rahmen in seiner Auseinandersetzung mit der Umwelt und im Zusammensein mit andern Kindern wahrzunehmen.
Der Grundgedanke der Beobachtung mit dem „positiven Blick ist an das Early-Excellence-Centre-Konzept angelehnt.
Die drei Grundprinzipien des Early-Excellence-Centre-Konzepts lauten:
1. Jedes Kind ist exzellent!
2. Eltern als die ersten Erzieher sind die Experten ihrer Kinder
3. Die Kindertageseinrichtung wandelt sich zu einem Kinder- und Familienzentrum.

Im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit steht dem ersten Grundprinzip folgend das Kind mit seinen Stärken und Kompetenz. Beobachtung, Dokumentation und individuelle Förderung spielen daher eine große Rolle, und zwar nicht mit einer defizitären-, sondern einer ressourcenorientierten Ausrichtung, dem „positiven Blick. In der Kindertagesstätte kann die Beobachtung nur durch die Erzieherin / den Erzieher erfolgen; die Einbeziehung der Eltern als Experten ihrer Kinder erfolgt durch intensiven und regelmäßigen Austausch. Nimmt man dieses zweite Grundprinzip ernst, kann dies in Eltern-Kind-Gruppen, in denen die Eltern anders als in den Kindertageseinrichtungen ja ständig präsent sind, nur die Konsequenz haben, dass die Beobachtung den Experten für das jeweilige Kind überlassen wird – also nicht der Kursleiterin, sondern den Eltern! Das ist das Neue: Eltern als Experten ihrer Kinder werden in die Methode des Beobachtens eingeführt. Sie sind es, die dem Kind in der angeleiteten Beobachtung ihre ganze Aufmerksamkeit widmen. Hier entsteht eine wirkliche „Beziehungspartnerschaft auf Augenhöhe.

Die Arbeitshilfe (Broschüre, 72 Seiten, Euro 12.-) skizziert anschaulich den Hintergrund des Beobachtens und liefert eine Fülle von praktischen Anregungen zur Umsetzung in der Eltern-Kind-Gruppe.

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Praxishandbuch Elternkompass

Förderung der Erziehungskompetenzen und Partizipationsmöglichkeiten zugewanderter Eltern

Dieses Praxishandbuch zu einem Modellprojekt wurde vom Deutschen Volkshochschulverband veröffentlicht. Das Projekt will zur gemeinwesenorientierten Integration zugewanderter Eltern beitragen und ihre Partizipation in Erziehungs- und Ausbildungsbelangen ihrer Kinder fördern.

Der Elternkompass beinhaltet sowohl die Förderung der Erziehungskompetenz zugewanderter Eltern als auch die Sensibilisierung und Förderung der Integrationsbereitschaft der Fachkräfte im lokalen (Aus)Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitswesen und schließlich die Einbeziehung und Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitgliedern der Migrantenselbstorganisationen. Bestehende Integrationsnetzwerke sollen zudem angeregt werden, Erziehungskompetenzen und Partizipationsfähigkeiten zugewanderter Eltern als wichtige Integrationsfaktoren zu erkennen und dauerhaft zu stärken.

Dem Charakter eines Modellprojektes entsprechend wurde „Elternkompass an fünf Standorten in Deutschland erprobt, evaluiert und weiterentwickelt, um es schließlich in Handlungsempfehlungen und Praxisunterstützungen zu überführen Das Entwicklungsprojekt wurde durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert

Im Handbuch werden das Konzept und der Kooperationsansatz erläutert Es richtet sich an Professionelle aus Weiterbildungsverbänden sowie an Vertreter/-innen vorschulischer und schulischer Bildung.

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Bild Elternkompass

Kindergartenmonitor 2010

Gebühren-Dickicht und Ungerechtigkeit in Deutschland

Von null bis 3696 Euro reichen die Kindergartengebühren für ein und dieselbe Modellfamilie in Deutschland. Die Ergebnisse der im Mai 2010 vorgestellten Studie „Kindergartenmonitor 2010 offenbaren erhebliche und teilweise nicht nachvollziehbare Unterschiede bei den Elternbeiträgen in Deutschland. Es zeigte sich zudem, dass die Kindergartengebühren gegenüber der Erhebung 2008 im Schnitt um bis zu 16 Prozent gesunken sind. Auftraggeber dieser Studie sind die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und die Zeitschrift ELTERN.

Für die Untersuchung haben Wissenschaftler jetzt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die Höhe der Kindergartengebühren in den 100 größten Städten Deutschlands verglichen. Die Experten ermittelten die Jahresgebührenhöhe in vier verschiedenen Kategorien: für Modellfamilien mit einem mittleren (45 000 Euro) und einem höheren (80 000) Jahres-Brutto-Einkommen, sowie für Modellfamilien mit einem Kind im Alter von 4 Jahren und mit zwei Kindern im Alter von 3,5 und 5,5 Jahren. Die Gebührenhöhe bezieht sich auf die jeweilige Mindestbetreuungszeit – in der Regel ist dies eine Halbtagsbetreuung.

Neun Städte bieten für alle untersuchten Modellfälle Beitragsfreiheit: Düsseldorf, Hanau, Heilbronn, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz, Salzgitter, Trier. Im ersten Kindergartenmonitor vor zwei Jahren war Heilbronn die einzige Stadt, die Beitragsfreiheit für alle drei Kindergartenjahre gewährte.

Teuerstes Pflaster für eine Durchschnittsverdiener-Familie (45 000 Euro Jahres- Brutto) mit einem Kindergartenkind (4 Jahre) ist Bremen: Hier fallen jährlich 1752 Euro Gebühren an. Für Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern wird es in Cottbus besonders teuer: 2672 Euro im Jahr für die Mindestbuchungszeit. Wer 80 000 Euro Brutto verdient und zwei Kinder im Rahmen der Mindestbuchungszeit betreuen lässt, muss mit 3696 Euro in Potsdam und Tübingen die höchsten Elternbeiträge bezahlen.

Im Schnitt aller 100 untersuchten Großstädte zahlen Normalverdiener für ein vierjähriges Kind 814 Euro und für zwei Kinder (3,5 und 5,5 Jahre) 935 Euro. Familien mit gehobenem Einkommen (80.000 Euro Jahres-Brutto) müssen 1280 Euro beziehungsweise 1468 Euro aufbringen. Die hier untersuchten Modellfamilien müssen nach den Berechnungen der Wissenschaftler im Schnitt zwischen 1,6 und 2,1 Prozent ihres Bruttoeinkommens für die Halbtags-Kindergartenbetreuung aufwenden – im Extremfall sind es bis zu 5,9 Prozent bei einer Zweikindfamilie mit mittlerem Einkommen.

Weitere Trends der Studie: In den ostdeutschen Städten ist die Kindergartenbetreuung im Schnitt teurer als in den westdeutschen. Vor allem Normalverdiener mit zwei Kindern sind betroffen. Die Zwei-Kind-Modellfamilie muss im Durchschnitt 417 Euro mehr zahlen als ihr Pendant in den alten Ländern. In den Städten der südlichen Bundesländer sind die Kindergartenbeiträge für alle untersuchten Modellfamilien im Schnitt günstiger als in Städten der nördlichen Länder. In den Kommunen der nördlichen Bundesländer sind nach Einkommen gestaffelte Beiträge verbreiteter als im Süden.Eine gute Nachricht: Im Schnitt sind die Gebühren für das Kindergartenjahr 2009/2010 gegenüber 2007/2008 gesunken – um rund 16 Prozent bei der Zweikind- Modellfamilien der mittleren Einkommensklasse, um 12 Prozent bei der Zweikind- Modellfamilie der hohen Einkommensklasse. Mehr Details auf der INSM Website…


Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme 2010

Berlin Spitzenreiter bei Investitionen in frühkindliche Bildung

Immer mehr Kinder im Alter von ein und zwei Jahren nutzen in Deutschland die Angebote von Kitas und Tagespflege. Durchschnittlich jeder fünfte Einjährige besuchte im vergangenen Jahr eine frühkindliche Bildungseinrichtung oder wurde in Tagespflege betreut, von den Zweijährigen waren es fast 40 Prozent. Das geht aus den aktuellen Daten des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme 2010 der Bertelsmann Stiftung hervor. Die entsprechenden Ausgaben der Bundesländer fallen demnach höchst unterschiedlich aus. Während Spitzenreiter Berlin im Jahr 2007 durchschnittlich rund 4.150 Euro für jedes Kind unter sechs