Margy Whalley in Stuttgart

Große Resonanz: 250 Teilnehmer besuchen Konferenz

„Kinder sind glücklicher, wenn die Pädagogen mit den Eltern zusammen arbeiten, bekräftigte Margy Whalley am 9. Dezember 2008 bei der Konferenz, zu der St. Josef gemeinsam mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung und der Stadt Stuttgart eingeladen hatte. Das Thema ‚Erziehungspartnerschaft im Sozialraum‘ lockte etwa 250 Teilnehmer in die Stuttgarter BW Bank am Kleinen Schlossplatz, in einen Veranstaltungsort, der eine gewisse Symbolik hatte. Hier trafen nicht nur Welten aufeinander, die sonst wenige Berührungspunkte haben, sondern es fand auch ein Ideenaustausch statt. „Dass sich unterschiedliche Ansätze im frühkindlichen Bereich gegenseitig befruchten können, wollen wir mit dieser Veranstaltung zeigen, unterstrich Heide Dürr in ihrem Grußwort. So stellte Gabriele Muller-Trimbusch, Bürgermeisterin für Jugend und Soziales in Stuttgart, die Schwerpunkte vor, die die Stadt im Bereich der frühkindlichen Bildung gelegt hat. Bereits 2001 wurde im Auftrag des Jugendamtes begonnen, das Konzept „Einstein in der Kita zu entwickeln. Nach einer erfolgreichen Testphase in Laborkitas entschloss sich die Stuttgart, das Konzept in allen städtischen Kitas umzusetzen.

Qualitätsstandards der Stuttgarter Einstein-Kitas zum Download


Folgt man den Ausführungen von Müller-Trimbusch, so haben EEC und Einstein viele Berührungspunkte. „Mit den Kindertageseinrichtungen müssen wir nicht nur gute und lernintensive Orte für Kinder schaffen, sondern auch Anlaufstellen für die Familien, erläuterte Müller Trimbusch und ergänzte. „ Eltern sollen sich offen zeigen können und bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder die notwendige Unterstützung bekommen. Nicht nur die Eltern profitieren von einem solchen Begegnungsmodell. Auch die Fachkräfte in den Einrichtungen erfahren dadurch wesentliche Rahmenbedingungen, wie die Kinder zuhause aufwachsen. Und: Early Excellence ist in der Bildungspolitik in Stuttgart ein anerkanntes Konzept. „Was mir persönlich an „Early Excellence imponiert, so Müller Trimbusch weiter, „ist, dass dieser Ansatz im Besonderen auf die Öffnung der Kindertageseinrichtungen für Familien zielt: Es ist ein Ansatz, der uns zeigt, wie es gelingen kann, Kinder und ihre Eltern sehr früh zu erreichen. Genau das wollen wir. Das wollen wir vor allem für all jene Kinder, die zuhause – aus welchen Gründen auch immer – zu wenig Förderung und Unterstützung erhalten.

Margy Whalley stellte in der ihr bekannten lebhaften Art die Arbeit des Pen Green Centres in Corby, des ersten Early Excellence Centres in England,vor. Ihr Motto:  „Don’t talk too much, do it. Die Arbeit in Corby erfordere ein Umdenken in der Erwachsenen-Kind-Beziehung. „Wir hinterfragen die gängigen Beziehungsmuster. Die Erwachsenen sollten nicht mehr länger davon überzeugt sein, das Leben und die Welt des Kindes so zu gestalten, wie sie es für richtig halten, ohne die kindlichen Gefühle dabei zu berücksichtigen. Und die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte wird in Corby aufgewertet. „In unserer Arbeit geht es darum, sich gegenseitig und unterschiedliche Lebenswelten wertzuschätzen und dabei retten wir oft Leben., betonte Whalley. In Early Excellence Centres werde eng mit den Eltern zum Wohle der Kinder und ihrer Familien zusammen gearbeitet.

Stuttgart ist eine Stadt mit Migrationshintergrund. „Man könnte auch sagen mit viel Zuwanderungskapital, wie Müller-Trimbusch es positiv ausdrückte. Das Kinderzentrum St. Josef liegt in einem Stadtteil in Stuttgart, der dieses Kapital hat. 85 Prozent der hier betreuten Kinder und Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund. „Wir praktizieren Early Excellence in St. Josef, damit sich unterschiedliche Lebenswelten nicht auseinander dividieren., hob Michael Leibinger von St. Josef hervor. Dass die Zusammenarbeit mit Eltern aus verschiedenen Kulturräumen funktioniert wurde ganz praktisch in der Vorstellung der Arbeit in St. Josef deutlich. An der Puzzle-Performance wirkten auch Eltern mit, die sich regelmäßig im Familienzentrum von St. Josef treffen und jetzt vorhaben, sich mit Eltern in Corby auszutauschen. Wir sind darauf gespannt, ob St. Josef das wird, was Margy Whalley in Corby bereits erreicht hat: „ Wir sind zu einer Universität der Arbeiter und sozial Benachteiligten geworden. Denn jeder Mensch ist exzellent und hat besondere Fähigkeiten.

Zu der Konferenz sind auch Vertreter aus unserem Netzwerk aus Hannover, Wolfsburg, Oerbke, Heilbronn und Berlin angereist. Wir danken dem Team von St. Josef für die gelungene Veranstaltung und den inspirierenden Austausch.

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Die Veranstaltung in der Presse


„Jedes Kind hat das Recht, dass sich die Eltern an seiner Erziehung beteiligen und die Erzieherinnen haben die Pflicht, die Möglichkeiten zu suchen und Wege zu finden, damit Eltern sich beteiligen können.“, Margy WhalleyMargy
Margy Whalley

Heide
Heide Dürr

„Walking and Talking“

Multiplikatoren tauschen sich aus

Im September haben sich 20 Multiplikatoren aus Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zu einem Walking and Talking Wochenende im Harz getroffen. So hatten die Absolventen der Weiterbildungen aus verschiedenen Jahrgängen die Möglichkeit, sich miteinander bekannt zu machen und untereinander zu vernetzen. Und das hat so gut funktioniert, dass bereits ein weiteres Vernetzungstreffen für das nächste Jahr geplant ist. Vom 09. bis 11. Oktober 2009 wird Baden-Württemberg der Ort des Austauschs sein. An dem Wochenende sollen auch Stuttgarter Einrichtungen besucht werden.

Im Harz wurden regionale Netzwerke gebildet, über die zusätzlich zum bundesweiten Austausch der Austausch in den Regionen gestärkt werden soll. Für die Regionen Nord, Süd, West und Berlin/Ost sind jetzt Koordinatoren zuständig. Weitere Informationen zu Ansprechpartner erhalten Sie gerne über die E-mail Adresse des Vereins.

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wohnortnah statt bildungsfern

“Early Excellence“ als innovativer Ansatz für mehr Bildungsgerechtigkeitin Berliner Kinder- und Familienzentrenvon Gabi Baringer und Klaudia Kopka

12.11.2008. Mit 130 Teilnehmer/innen stieß die von der I.S.A. servicestelle europa in der Werkstatt der Kulturen in Berlin-Neukölln veranstaltete Fachtagung auf sehr großes Interesse. Unter dem Fachpublikum befanden sich u.a. Vertreter/innen aus dem Bereich der (früh)kindlichen Bildung und Erziehung, aus Nachbarschaftsprojekten und dem Quartiersmanagement sowie einzelner Fachabteilungen der Bezirke und der Senatsverwaltung. Die Besucher/innen gaben ein sehr positives Feedback und nahmen die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs begeistert wahr.

Es wurde sehr deutlich, dass der aus Großbritannien stammende Arbeitsansatz, der dort seit mehreren Jahren in sog. „Integrated Centers umgesetzt wird, auch vielerorts in Berlin auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Zahlreiche Kitas entwickeln sich zu Familien(kompetenz)zentren, unterschiedliche Einrichtungen und Professionen vernetzen sich, das Leitungspersonal steht vor neuen Herausforderungen.

Den Auftakt der Fachtagung bildete daher der Vortrag von Mark Lambert, Leiter eines „Children’s Center aus Wolverhampton (Großbritannien). Sehr lebendig und mit bildhafter Sprache beschrieb er, wie wichtig es ist, unter den Mitarbeiter/innen eines Children’s Center eine gemeinsame „Vision bzw. „corporate identity zu entwickeln, um den vielfältigen Anforderungen in einem Familienzentrum gerecht zu werden.

Im Anschluss daran folgte Frau Dr. Hebenstreit-Müller, die Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in Berlin, welches 2001 in einem Pilotprojekt das erste Early Excellence Zentrum in Deutschland eröffnete. Sie referierte über die Implementierung des EEC-Ansatzes in den verschiedenen Einrichtungen ihres Hauses, dort entstandenen kamera-ethnographischen Studien sowie zu internationalen EEC-Forschungsergebnissen.

In sechs unterschiedlichen Workshops wurden dann einzelne Aspekte näher beleuchtet und innovative Projekte vorgestellt: Vernetztes Handeln im Stadtteil, Elternforschung, Qualifizierung von Leitungskräften für Early-Excellence-Centers, der EEC-Ansatz an Grundschulen, Bildungsbegleitung in Zusammenarbeit mit den Eltern sowie ein Workshop zu europäischen Austausch- und Förderprogrammen. Im Anschluss daran berichteten einzelne Teilnehmer/innen im Plenum über Inhalte und Verlauf der Workshops. Es gab viele Anregungen für die alltägliche Arbeit vor Ort in den Kitas und anderen Einrichtungen.

Als Rahmenprogramm der Fachtagung präsentierten sich auf einem „Marktplatz verschiedene Träger und Vereine mit ihren unterschiedlichen sozio – kulturellen Angeboten. Mit dabei waren z.B. das Literaturprojekt „Pinselfisch, das Familienzentrum Mehringdamm, der Kinder- und Jugendhilfeträger casablanca gGmbH und Fipp e.V., der Verein Early Excellence u.v.a. . Die einzelnen Stände wurden rege frequentiert, viel Informationsmaterial verteilt und die Möglichkeit des Austauschs sehr gerne wahrgenommen.

Nach einer gelungenen Veranstaltung gingen die Tagungsteilnehmer/innen dann mit vielen Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit gut gelaunt nach Hause. Das I.S.A.-Team möchte sich noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben.

Workshop-Beiträge, Fotos und mehr finden Sie auf unserer Website: www.isa-online.eu

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