„Qualität, die wirkt“ – wer kennt nicht diesen verheißungsvollen Slogan? Und wer würde dem nicht gerecht werden wollen! Aber brauchen wir zu unserer Selbstvergewisserung neben dem Dialog innerhalb der „EEC-Gemeinde“ nicht auch den Blick von außen? Teilen denn andere unsere Überzeugung, mit unserem Arbeitsansatz Kinder und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen?
Eine wichtige Frage – entsprechend groß war das Interesse an der Fachtagung der Heinz und Heide Dürr Stiftung im Juni: Dort stellte Professor Dr. Rita Marx die Ergebnisse ihrer qualitativen Evaluationsstudie zur Wirkung von Bildungsprozessen im Übergang von der EE-Kita in die Grundschule vor.
Die Studie hatte sie zusammen mit Anja Günther und Kerstin Palloks von 2014 bis 2016 am Institut für Fortbildung, Forschung und Entwicklung (IFFE) der FH Potsdam durchgeführt: Mit dem Ziel, „Aussagen zu den Potenzialen des EE-Ansatzes bei der Bewältigung des Überganges von Kindern und deren Eltern aus der Kita in die Grundschule zu treffen“, wurden die Entwicklungsverläufe von 16 Kindern aus drei Einrichtungen in zwei Sozialräumen am Ende ihrer Kitazeit und nach 6 – 9 Monaten ab Schulanfang untersucht.
Die im Dohrmann-Verlag erschienene und von der Heinz und Heide Dürr Stiftung finanzierte Studie belegt nicht nur, dass sozialraumübergreifend alle Kinder von der EE-Kita profitieren und ein gutes Fundament für die Anforderungen der Schule mitbringen. Sie fragt ebenso nach den spezifischen Gelingensbedingungen und den zu beachtenden Dilemmata, die der EE-Ansatz impliziert.
Den fachlichen Blick von außen ermöglicht auch das seit Jahren bewährte Zertifizierungsverfahren von eec-deutschland – neben dem Label erhalten die Einrichtungen zusätzliche Hilfen bei der Prozessbegleitung. Mehr dazu in diesem Newsletter.
In unserer schon zum festen Bestandteil des Newsletter gewordenen Rubrik „Gesichter des Netzwerks“ stellen wir Frauen und Männer vor, die über längere Zeit in ihren jeweiligen Wirkungsfeldern für den Early Excellence Ansatz „brennen“.
Die kürzliche Verabschiedung von Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller als Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses hat uns diesmal die Auswahl leicht gemacht: Wenn es um den Transfer und die Etablierung des „Berliner Modells“ von EEC geht, steht sie unbestritten mit in der vordersten Reihe. Kraft ihrer Persönlichkeit, ihres Amtes und ihres Mitwirkens in einem innovativen Netzwerk hat sie ein Lebenswerk geschaffen, von dem wir und die Kinder und Familien in unseren Einrichtungen dauerhaft profitieren. Sabine Hebenstreit hat mit der Beendigung ihrer Tätigkeit als Direktorin des PFH das Steuer des EEC-Flaggschiffs abgegeben. Glücklicherweise ist sie uns deswegen aber nicht verloren gegangen – sie ist umgestiegen in das eine oder andere Gefährt der EEC-Schifffahrtsflotte.
Die zieht stetig weiter, in bekannte, aber auch in neue Gewässer: Der EE–Ansatz verbreitert sich kontinuierlich besonders in seinen „Wachstumskernen“, wo überzeugende Praxis vor Ort mit Entscheidungsträgern und Multiplikatoren aus Politik, Verwaltung und Verbänden Kooperationen eingeht. An dieser Nahtstelle leisten die Netzwerker*innen der Heinz und Heide Dürr Stiftung eine unverzichtbare Aufgabe – von Villingen-Schwenningen bis Salzgitter.
Wer hart arbeitet, muss natürlich auch tüchtig feiern: Nach diesem Motto hat es uns die Heinz und Heide Dürr Stiftung mit „15 Jahre EEC in Deutschland“ im vergangenen Jahr vorgemacht – da werden in den nächsten Jahren einige weitere runde Jubiläen folgen.
Im Juni dieses Jahres war es das 10-Jährige des Familienzentrums Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg in der Leitung von Gertrud Möller-Frommann. Herzlichen Glückwunsch an den Mehringdamm und an alle, die für einen Moment innehalten und auf eine anstrengende wie inspirierende Zeit ihres (Neu)Starts zurückblicken!
Im letzten Newsletter haben wir über den erfolgreichen Pilotversuch des Zertifikatskurses „Fachkraft Early Excellence“ 2015 / 2016 in Frankfurt berichtet. Auch hier vergrößern sich die Kreise: Mittlerweile sind weitere Kurse in Hannover und Frankfurt in der Durchführung, die sich an Erzieherinnen und Erzieher richten, die tagtäglich vor Ort im Zentrum der Zusammenarbeit mit Kindern und ihren Familien stehen. Der nächste Kurs mit noch verfügbaren Plätzen startet im Januar in Berlin.
Dass die Verbreitung des Early Excellence Ansatzes boomt, zeigt auch die ungebrochen hohe Absolventenzahl in den Weiterbildungen für Berater*innen. 39 EEC-Kindersterne fanden in Hannover und Frankfurt bei den strahlenden Teilnehmer*innen ihre neue Heimat. Stuttgart und Berlin werden bis zum Jahresende folgen.
Längst hat der EE-Ansatz aber auch außerhalb des frühkindlichen Bereichs Fuß gefasst. Das offenbart nicht zuletzt der Blick über den Tellerrand – vom Lernrat in Sekundarschulen, Projekten mit Willkommensklassen in der Komischen Oper bis zu Naturerfahrungen für benachteiligte Kinder im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung IGA im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
Im Namen des Redaktionsteams wünsche ich Ihnen einen guten Start in den „Goldenen Herbst“ und Gelassenheit bei der Prioritätensetzung für die verbleibenden drei Monate des Jahres – und wenn da noch etwas Zeit bleibt: Wir würden uns freuen über einen Einblick in den pädagogischen Alltag Ihrer Einrichtung oder Region. Melden Sie sich gerne bei uns! Der nächste Newsletter ist für den Jahresanfang 2018 geplant.
Ihr
Gerd Schmitt
Geschäftsführer des Early Excellence Vereins