Walken und Talken im rätselhaften Hannover: Leibniz ist immer dabei!
Das 10jährige Jubiläum der Familienzentren in Hannover am 29. September 2016 hat die Stadt Hannover zum Anlass genommen, die EEC-Berater/innen im Anschluss zu einem Walk und Talk einzuladen. Wir danken den Organisatoren, speziell Andreas Reith und seinem Team, die das Programm zusammengestellt haben. Der Walk und Talk ist ein Format, das einen fachlichen Austausch mit mehr oder weniger körperlicher Betätigung und eher mehr als weniger Impulsen verbindet. Er fand bereits zum siebten Mal statt. Wurde in 2008 mit dem Walk und Talk zum ersten Mal die EEC-Netzwerksarbeit aufgenommen, ist er in 2016 eine von vielen Möglichkeiten, die Berater/innen aus unterschiedlichen Regionen kennenzulernen. Davon machten in diesem Jahr etwa 25 Teilnehmer/innen Gebrauch.
In Hannover laden die Herrenhäuser Gärten zu einem Walk ein. Hier hat der große Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz auf den Spaziergängen mit seiner Gönnerin, der Kurfürstin Sophie, seine Gedankenwelt entwickelt, die dem EEC-Ansatz nicht fremd ist. Jede Monade, jede Einheit, so sagt Leibniz, ist einzigartig, und zugleich spiegelt diese Einheit die Vielheit des Universums wider. Weitergedacht bedeutet das, dass an jedem einzelnen Menschen der Zustand der Familie ablesbar sein muss, der Zustand der Gesellschaft, ja der gesamten Welt. So von seinen Aussagen überzeugt, nehmen wir Leibniz mit auf unseren Walk und Talk durch Hannover, der ja schon sagte: „Bewegung ist etwas rein Relatives. Welcher Körper bewegt erscheint und welcher nicht ist allein eine Interpretation des Betrachters.“
Im Sinne von Leibniz ging es also mit relativer Bewegung durch die Herrenhäuser Gärten. Philosophiert wurde erst später, denn zunächst lag die ganze Aufmerksamkeit auf den Ausführungen eines professionellen Guides, der viel über die Lustgärten und versteckten Fontänen zu sagen wusste. Für einige war neu, dass sich die Hannoveraner als „Spanier des Nordens“ sehen. Liegt das am größten Schützenfest in Deutschland, an den Conti-Reifen oder gar den Leibniz-Keksen? Oder hat das etwa Leibniz selbst gesagt? Das Rätsel wurde nicht aufgelöst …
Denn im Anschluss ging es auf Einladung der Heinz und Heide Dürr Stiftung gleich in das Restaurant Schlossküche. Da gab es keine Leibniz-Kekse, dafür aber ein formidables Mahl, das zu vielen Gesprächen inspirierte, die danach noch an der weniger formidablen Hotelbar fortgesetzt wurden.
Nein, niemand ist versackt! Am nächsten Morgen hieß es Aufstehen und Ausschwärmen, zu den vier Familienzentren, mit denen das umfangreiche Programm in Hannover begann. Das waren:
- das Familienzentrum Gronostraße
- das Caritas Familienzentrum St. Maximilian Kolbe
- das Familienzentrum Voltmerstraße
- das ev. luth. Familienzentrum Corvinus
Heute sind es 39 Familienzentren, deren Arbeit auf den Prämissen des Early-Excellence-Ansatzes aufbaut, und jedes Jahr kommen vier dazu. Und da Leibniz mit uns wandelte, standen auch diese Besuche unter seinem Motto: „Es lohnt sich, die Entdeckungen anderer zu studieren, da für uns selbst eine neue Quelle für Ideen entspringt.“
Sind die Hannoveraner, wie ihnen nachgesagt wird, „zuverlässig und umgänglich, aber schwer zugänglich und sogar bieder“? Die Mitarbeiter/innen in den Familienzentren sind – das stimmt – absolut zuverlässig und umgänglich, doch gleichzeitig zugänglich und überhaupt nicht bieder. Davon konnten sich die Walker und Talker überzeugen. In den Einrichtungen wird der EEC-Ansatz gelebt. Die Umsetzung in der Praxis ist einfach exzellent. In Hannover am Fluss Leine wird eben nicht nur das reinste Deutsch gesprochen, obwohl das mit EEC nicht unbedingt etwas zu tun hat. Vielmehr gilt, wie unser Begleiter Leibniz formulierte: „Klarheit in den Worten, Brauchbarkeit in den Sachen“. Und: „Was besteht und wirkt, muss einen Grund seines Bestehens und Wirkens haben.“
Lauter Rätsel in Hannover. Das machen die extra, die Spanier des Nordens, damit wir wiederkommen, um die Rätsel zu entschlüsseln!