Neuer Zertifikatskurs: „Fachkraft Early-Excellence“
In Kooperation mit dem Paritätischen Bildungswerk und dem Stadtschulamt Frankfurt am Main hat die Heinz und Heide Dürr Stiftung den Zertifikatskurs „Fachkraft Early Excellence“ entwickelt, der im Zeitraum 2015/2016 zunächst als Pilot angeboten wurde. Das Angebot, bestehend aus fünf Modulen an zwölf Tagen, richtet sich ausschließlich an Erzieher/innen aus verschiedenen Bundesländern und ergänzt somit die Weiterbildungen des Early Excellence Vereins, die sich vor allem an Fachberater/innen, Leitungskräfte und Trägervertreter/innen richten. Mit diesem Format will die Stiftung die Umsetzung von Early Excellence weiter stabilisieren, indem ein zusätzlicher Baustein zur Qualifizierung von Fachkräften angeboten wird, die dringend in der praktischen Arbeit in Kinder- und Familienzentren gebraucht werden.
Jutta Burdorf-Schulz aus Berlin und Stefanie Hasnaoui vom Paritätischen Bildungswerk Bundesverband mit Hauptsitz in Frankfurt/Main waren die Weiterbildungsleiterinnen. Im April 2016 haben 19 Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Pilotkurs erfolgreich abgeschlossen.
Hier erfahren Sie mehr zu den Inhalten des Zertifikatskurses
Ein paar Stimmen der Teilnehmer/innen
„… Am Anfang dieser Weiterbildung war ich eher skeptisch gegenüber dem Early Excellence Ansatz, da ich diesen mit einer großen Menge Aufwand gesehen habe. Doch durch die ausführliche Ausarbeitung und die qualifizierte Begleitung von S. Hasnaoui und J. Burdorf-Schulz, die wir in der Zeit genutzt haben, hat sich meine Einstellung gegenüber dem „EEC“ verändert. Das Beobachtungs- und Dokumentationssystem hat meine Neugier am meisten geweckt, da ich dieses System der Beobachtungen als am sinnvollsten ansehe. Damit die Bildungsarbeit gelingen kann, wird in jeder Einrichtung beobachtet und dokumentiert, doch dies wird je nach der pädagogischen Konzeption anders ausgeführt. Das System nach dem „EEC“ ist also kein Mehraufwand, sondern muss nur in die pädagogische Arbeit integriert werden. …“
„… Durch die Übungen sowie den Arbeitsauftrag konnte ich mich intensiv mit dem Beobachtungsverfahren nach EEC auseinandersetzen und bereits einige Veränderungen bei den in meiner Einrichtung genutzten Beobachtungsinstrumenten sowie eine Erweiterung bzw. Verbesserung des Beobachtungsverfahrens insgesamt erreichen. Die in den letzten Wochen exzessiv von mir gesuchten, erkannten und dokumentierten Schemas sowie die immer wieder thematisierten pädagogischen Strategien führten und führen immer wieder zu interessanten pädagogischen Diskussionen und Gesprächen mit meinen Kolleginnen. Ich habe die meisten Fotos der Schemas auch in der Einrichtung (im Flurbereich) ausgestellt. Viele Eltern betrachten sie interessiert und kommen dadurch miteinander sowie mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen ins Gespräch. Ich weise dabei gern (inhaltlich, nicht wörtlich) auf den Leitsatz von Friedrich Fröbel „Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“ aus dem Handout zum 1. Modul hin.“
Ausblick und Eindruck der Weiterbildungsleiterinnen:
Stefanie Hasnaoui und Jutta Burdorf-Schulz waren und sind beeindruckt von der Begeisterung und der Tatkraft der Teilnehmenden.
„Wie sie die Inhalte aufgenommen und in ihre Praxis übertragen haben, hat uns sehr erfreut und bestätigt, dass der EE-Ansatz von Erzieher_innen engagiert in ihre Arbeit mit den Kindern und Familien übertragen wird.“
Es war den Weiterbildungsleitenden besonders wichtig, die Inhalte des Early Excellence-Ansatzes immer im Hinblick darauf zu vermitteln, was die Erzieher und Erzieherinnen benötigen, um den Ansatz in der Praxis auch zeitnah umsetzen zu können. Der Schwerpunkt lag somit auf der Vermittlung der Besonderheit der positiven Grundhaltung und des pädagogischen Handwerkszeugs, wie z.B. die Umsetzung der Pädagogischen Strategien oder des Beobachtungsverfahrens. Neben den praxisorientierten Inputsequenzen wurden die Inhalte häufig über Rollenspiele und in Kleingruppen erarbeitet. Die Teilnehmenden setzten sich so intensiv mit ihrer Rolle als Erzieher_in im Early Excellence-Ansatz auseinander.
Die im Kurs angestoßenen Reflexionsprozesse wurden durch die Bearbeitung eines Arbeitsauftrages zum nächsten Modul vertieft und ein Transfer in die Praxis geschaffen.
„Durch die schriftlichen Ausarbeitungen erhielten wir zudem Einblick, inwiefern die Inhalte des Kurses transportiert werden konnten und welche Effekte sich für das Team und die Praxis der Einrichtungen ergaben.“
Ein besonderes Highlight waren außerdem die sehr gelungen Präsentationen der Teilnehmenden zum Abschluss des Kurses. Die Teilnehmenden hatten zuvor ein Thema schriftlich reflektiert, welches sie mit selbst gewählten Methoden an den beiden letzten Tagen präsentierten.
Insgesamt waren die intensive Verinnerlichung und Reflexion der Themen sehr bemerkenswert, sowie die einheitliche Aussage der Teilnehmenden, dass sie für sich persönlich sehr viel mitgenommen haben. Zudem wurden weit über die Erwartungen hinaus die Teams der verschiedenen Einrichtungen einbezogen und die Inhalte in die Praxis eingebracht.
Einrichtungsleitungen meldeten zurück, welche Stütze die zertifizierten Fachkräfte zur Implementierung und Verstetigung des Early Excellence-Ansatzes seien. Mit ihrer Begeisterung und Motivation hätten sie viele Kolleg_innen angesteckt und die Prozesse beflügelt. Sie leben die Haltung und können Vorteile und Gewinn des Early Excellence-Ansatzes auf Augenhöhe und mit hoher Akzeptanz von Seiten der Kolleg_innen ins Team transportieren.
Die Weiterbildungsleitenden Stefanie Hasnaoui und Jutta Burdorf-Schulz bedanken sich auch im Namen des Stadtschulamtes Frankfurt am Main und des Paritätischen Bildungswerks Bundesverband bei der Heinz und Heide Dürr-Stiftung und bei Barbara Kühnel für die beratende Begleitung und finanzielle Förderung des Kurses.