EEC-Beraterinnen des Jahrgangs 2011 reflektieren im Europahaus. Ein Bericht von Nina Bünte und Monja Krafft
Beim ersten Reflexionstreffen im September 2012 in Ostfriesland wurden Erfahrungen mit dem Early Excellence-Ansatz ausgetauscht.
Bereits innerhalb der Weiterbildung im Jahr 2011 zur BeraterIn für EEC im Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin wurde schnell klar, dass die TeilnehmerInnen untereinander durch die verschiedenen Professionen, Einrichtungen und Erfahrungen sehr voneinander profitieren konnten. Alle hatten ein großes Interesse daran, dieses durch die Weiterbildung entstandene Netzwerk zu erhalten und auch über die gemeinsame Zeit in Berlin hinaus in regelmäßigem Kontakt zu bleiben. Aus diesem Grund lud Monja Krafft die Gruppe im September 2012 für ein Wochenende in die Bildungsstätte Europahaus Aurich ein, um sich in diesem Rahmen wiederzutreffen und zu schauen, was sich in der ersten Jahreshälfte 2012 nach der Weiterbildung in der Praxis verändert hat. Darüber hinaus sollte gemeinsam überlegt werden, wie die bisherige Netzwerkarbeit zukünftig weiter gestärkt werden kann.
Nach einem freudigen Wiedersehen startete die erste thematische Einheit des Reflektionstreffens mit einem Stationslauf. In verschiedenen Stationen wurden in Kleingruppen die Fortschritte und Hindernisse in der Arbeit mit dem Early Excellence Ansatz in der eigenen Einrichtung reflektiert. An den einzelnen Stationen wurde sich intensiv zu folgenden Reflexionsfragen ausgetauscht: Welche Schätze für die pädagogische Arbeit konnten durch EEC entdeckt werden?, Welches Klima herrscht in Bezug auf EEC im Team?, Welche Schritte sind die Einrichtungen und MitarbeiterInnen nach der Weiterbildung gegangen, welche Schritte wollen sie zukünftig gehen?, Welche Probleme und Befürchtungen sind im Zusammenhang mit EEC in den Einrichtungen aufgetreten?.
Zusammenfassend wurde durch diese Reflexion deutlich, dass alle TeilnehmeIinnen das Gefühl haben, in ihrer Arbeit mit den Kindern, Eltern und im Team auf einem sehr guten Weg zu sein – trotz kleinerer Steine, die dann doch das ein oder andere Mal den Weg erschweren. In den Diskussionen war schnell erkennbar, dass der EEC-Ansatz die pädagogische Arbeit positiv beeinflusst und die Bildungsqualität nach wie vor anhebt.
Der kulinarischen Abschluss des ersten Tages war ein gemütliches Raclette-Essen.
Am zweiten Tag lag der thematische Schwerpunkt darauf, eine Verbindung zwischen dem EEC-Ansatz und der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung zu schaffen. Dazu hatte Monja Krafft ihre Kollegin Ulrike Seinen-Schatz als Referentin eingeladen. Sie stellte die Grundlagen der Vorurteilsbewussten Erziehung in der Kita vor. Darüber hinaus ging es um die Sensibilisierung der Teilnehmerinnen, um versteckte Diskreminierung und Benachteiligungen in der Einrichtung wahrzunehmen und mit Kindern, Eltern und KollegInnen darüber ins Gespräch zu kommen. Viele Ziele und Forderungen der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung finden sich auch im EEC-Ansatz wieder.
Der Schwerpunkt des letzten Reflexionstages lag auf der Vorstellung verschiedener Förderprogramme der EU, die frühpädagogischen Fachkräften eine Hospitation bzw. eine Fortbildung im europäischen Ausland ermöglichen können. Für viele Teilnehmerinnen waren diese Möglichkeiten neu und mit dem Blick auf das bevorstehende Ende des Reflexionstreffens wurden Pläne geschmiedet: Die Gruppe wird versuchen, durch ein EU-Mobilitätsprogramm gefördert zu werden, um im nächsten Jahr ein Eraly Excellence-Center in Großbritannien zu besuchen.
Hannover/Berlin
Anschwungbesuch aus Berlin in Hannover. Ein Bericht von Andreas Schenk und Andrea Knoke
Zu einem Fachaustausch Berlin – Hannover reisten Kolleginnen und Kollegen aus dem Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg am 25. Oktober 2012 nach Hannover.
Die Verabredung kam auf der Veranstaltung Anschwung für frühe Chancen – mit Eltern stark für kindliche Entwicklung am 8. Juni 2012 in Leipzig zustande. Dort begegneten sich zwei Absolventen der EEC-Beraterausbildung wieder: Jana Hunold, Koordinatorin frühe Bildung/Erziehung im Bezirksamt Friedrichshain/Kreuzberg und Andreas Schenk, Fachberater für Familienzentren bei der Stadt Hannover. Schnell entwickelte sich ein intensiver Austausch zu Programmen die im Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg und Hannover Fuß gefasst haben:
• Familienzentren
• Stadteilmütter
• Familienmanagement
• Elternbildung und Soziale Stadt
• Growing Together Groups
• Rucksackmütterprogramm
Der Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg ist unter dem Arbeitstitel „Regionale Bildungsnetzwerke der Anschwunginitiative für frühe Chancen beigetreten. Der Bereich Kindertagesstätten im Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Hannover ist unter dem Motto „Türen auf für Familien ebenfalls Kooperationspartnerin eines Anschwungnetzwerkes. Deshalb war es für die Hannoveraner/-innen besonders interessant, über den Stand der Entwicklung des Bildungsnetzwerkes im Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg zu hören.
Das Treffen wurde eingeleitet von einem Bericht über den aktuellen Stand der o.g. Programme in Hannover (s. Anhang). Dabei ergab sich ein reger Austausch zu Detailfragen wie Finanzierung, personelle Ausstattung, Vernetzung, Organisation und Begleitung vor Ort.
Nach einem Mittagessen besuchten alle Teilnehmenden das städtische Familienzentren in der Gronostraße. Die Einrichtung ist seit 2006 das erste Familienzentrum in Hannover. Mit dem Einblick in die praktische Arbeit wurde der inhaltliche Austausch abgerundet.
Ein Gegenbesuch wurde für April 2013 verabredet. Auch dieser kann freundlicherweise durch das Anschwungprogramm finanziert werden.
Stuttgart
EEC-Regionaltreffen Süd in St. Josef. Ein Bericht von Natalie Dinger
Zum Regionaltreffen Süd am 19. Oktober 2012 kamen 24 Berater und Beraterinnen zusammen, um sich einen Tag lang fachlich zum Thema „Die Rolle der ErzieherIn in einer EEC-Einrichtung auszutauschen und miteinander zu arbeiten.
In den Räumen von St. Josef herrschte gleich zu Beginn eine aktive und aufmerksame Arbeitsstimmung. Nach der Begrüßung durch Stefanie Entzmann und Gerhard Loewe übernahmen Anita Wallner-Dieterich und Katja Saumweber die Moderation am Vormittag und begleiteten die Diskussionen in den Arbeitsgruppen.
Zunächst beschäftigte uns die Frage „Welche Kompetenzen braucht die pädagogische Fachkraft, um den Ansprüchen von EEC gerecht zu werden? Zu den wichtigsten Kompetenzen zählen alle – wie zu erwarten – die Haltung der Fachkraft in Bezug auf Kinder, Familien und das Lernen. Selbstverständlich gehören auch pädagogische Kompetenzen wie Empathie und Wertschätzung im Berufsalltag sowie die eigene Reflexionsfähigkeit und Dialogbereitschaft im Team dazu. Auch das politische Interesse und die Netzwerkfähigkeit genauso wie die Bereitschaft, Fachwissen immer wieder zu erweitern, also immer Lernende zu bleiben. Entscheidend für die Arbeit in einem EEC ist die „Lust auf Eltern.
Im weiteren Verlauf rückte folgende Frage in den Fokus der Diskussion: „Was können EEC -Berater/innen tun, welche Forderungen und Kontakte sind evtl. nötig, um pädagogische Fachkräfte zu bekommen, die über die zusammengetragenen Kompetenzen verfügen?
Hier war Konsens, dass der Kontakt zu den Fach- und Fachhochschulen von großer Bedeutung ist. Gerade während der Ausbildung ist entscheidend, welche Philosophie und Haltung zu Kindern und Familien vermittelt und erlebt wird. Denn wenn die Saat, also der EEC-Funke, gelegt ist, kann etwas wachsen. In Kooperation mit den Ausbildungsstätten könnten Fachtage entwickelt werden, die bei den Teilnehmern durch praxisnahe Vermittlung Neugier auf Early Excellence wecken.
Auch müssen mehr und mehr Träger eingebunden werden und eine Sensibilisierung dafür, dass EEC die ideal passende Antwort auf den Orientierungsplan ist und somit auch für die Entwicklung in Richtung Familienzentrum und Mehrgenerationenarbeit.
Durch Praxisberichte in der Fachliteratur kann und muss EEC noch bekannter werden. Nach dem Motto „Tu Gutes und sprich darüber.
Durch die Zusammenarbeit mit Fachberatern kann ein breites Spektrum an Fachkräften angesprochen und Interesse an EEC gefördert werden. Vergessen werden dürfen natürlich auch nicht die Fachkräfte, die bereits in unseren Einrichtungen arbeiten. Sie gut zu begleiten, ist mit die wichtigste Aufgabe der Einrichtungsleitung.
Möglichkeiten methodischer Unterstützung werden gesehen in Viedeointeraktionsbegleitung, Biographiearbeit, Hospitationen in anderen EEC-Einrichtungen, In-House-Seminaren und regelmäßige Team- und Klausurtagen. Fazit: Die Begleitung durch eine kompetente Leitung, das regelmäßige Reflektieren, gemeinsame Ziele und Supervision tragen dazu bei, dass die Fachkräfte Freude an der Arbeit mit Early Excellence behalten.
Am Nachmittag gab es zwei Arbeitsgruppen. Eine Gruppe befasste sich mit dem Thema „Integration von Eltern in den Alltag von Ganztageseinrichtungen unter der Moderation von Ulrike Wehinger vom Caritas Verband Freiburg. Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema „Familienzentrum im ländlichen Raum. Diese Gruppe wurde von Martina Sodeikat aus Biberach moderiert. In beiden Gruppen kam es zu konstruktiven Gesprächen und praxistauglichen Ergebnissen.
Im Anschluss fand noch ein „ Markt der Möglichkeiten statt, bei dem wir mit großer Freude erfahren haben, dass am 21. März 2013 ein EEC-Fachtag mit Margy Whalley bei unseren Kollegen in Frankfurt stattfindet, an den sich am 22.3.2013 das vierte Walk&Talk Treffen anschließt. Unter den Rubriken „Suche -Biete wurden auf dem Markt zahlreiche Ideen gestiftet und Fragen aufgeworfen, zu deren weiterer Bearbeitung sich einzelne Personen oder Einrichtungen innerhalb des Netzwerkes verabreden kön