Was nehmen wir aus England mit?


Stefanie Entzmann

Es war ungeheuer beeindruckend, mit wie viel Wertschätzung und Respekt alle Mitarbeiter mit ihrem Gegenüber umgegangen sind, egal ob es Eltern waren oder auch uns gegenüber. Wie viel Freundlichkeit uns entgegen gebracht wurde, wie viel Gastfreundschaft und wie viel Unkompliziertheit. Und es beeindruckt mich, wie unverkrampft die Engländer mit den Elementen umgehen, mit nassen Klamotten, mit verschmierter Umgebung, nachdem Haferflocken aufgeweicht waren, mit einem Boden voller Sand. Das ist irgendwie alles kein Thema. Die fegen dann halt wieder. Messy play spielt eine große Rolle, und ich verspüre einen ungeheuren Reiz, bei uns messy play einzuführen.Stefanie Entzmann, Kitaleiterin Kinderzentrum St. Josef, Stuttgart


Claudia Wilke

Jedes Zentrum war anders, aber was alle gemeinsam hatten, ist der absolut positive Blick auf Kinder, auf Eltern und auf die Arbeit, die gemacht wird. Es gab kein Gejammer und nichts von defizitären Geschichten, die uns erzählt werden, sondern im Wesentlichen war die Begeisterung zu spüren, mit der sie bei der Arbeit sind. Auch die Art der Beobachtung, die sie einfach verinnerlicht haben, war richtig gut.Claudia Wilke, Kita-Fachberatung Stadt Hannover


Monika Lehenberger

So ein Stück weit musste ich mein Bild von den Engländern korrigieren. Ich habe mir die eher als steif vorgestellt und nicht so herzlich und fremdenfreundlich. Auch für mich ist noch einmal sehr deutlich geworden, was Erziehungspartnerschaft bedeutet. Das haben wir in verschiedenen Formen in den unterschiedlichen Einrichtungen gesehen. Ich fand es total spannend, was die einzelnen Einrichtungen daraus gemacht haben. Zum Beispiel wurde das Thema Dokumentation ganz unterschiedlich angegangen. Fotos und Bilder spielen aber immer eine sehr große Rolle. Und eine anregende und herausfordernde Umgebung. Da sind zum Beispiel Maltische, auf denen bereits Stifte liegen oder ein Aquarellkasten und das Blatt Papier. Materialien, die Kinder brauchen, um sich bloß hinzusetzen und loszulegen. Das hat einen sehr viel einladenderen Charakter als bei uns, wo die Wasserfarbe im Schrank steht und die Kinder sich das erst mal alles herholen müssen, um es dann nachher wieder aufzuräumen. Monika Lehenberger, Kitaleiterin Kinderzentrum St. Josef, Stuttgart


Margaret Köhne

Am meisten fasziniert mich in den Zentren die Dedikation, die Hingabe und die Überzeugung für die Arbeit, der sich die Mitarbeiter voll und ganz widmen. Das was sie tun, leben sie auch aus! Es ist sehr lebendig. Dann ist es sehr ausgereift, wie sich die Zentren präsentieren: ihre Werbung, die schriftliche Darstellung und die Gestaltung der Empfangsbereiche ist sehr professionell. Diesen professionellen Anspruch nehme ich als Zielsetzung für meine Arbeit mit. Ich bin schon dabei, unseren Eingangsbereich umzuplanen!Margaret Köhne, Kitaleiterin Oerbke-FallingbostelWir danken Margy, die in Wolferhampton aufgewachsen ist, für die hervorragende Organisation der Reise. Thank you so much!!NULL
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Heike Engelhardt

„Mich haben die drei Tage sehr beeindruckt, den positiven Blick zu spüren, diese angenehme Atmosphäre in den Einrichtungen, dieses Wohlwollen, ausländische Besucher aufzunehmen, herumzuführen, die gute Durchorganisiertheit dieses Trips. Auch das Interesse der englischen Kollegen, nach Deutschland zu kommen, um sich hier Eindrücke zu holen. Und was ich dabei spannend finde, ist, dass wir zeigen können, an wie vielen guten Stellen wir auch in Deutschland arbeiten. Und ich denke, dass davon auch in England profitiert werden kann.“ Heike Engelhardt, Projektleiterin Familienzentren Hannover


Michael Leibinger

„Die Reise hat sich gelohnt und gab mir Einblick in das, was meine Leute aus St. Josef in Berlin bei der Fortbildung zum EEC-Berater gelernt haben. Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das, was wir hier in England gesehen haben, war geprägt von der Umsetzung einer anderen Haltung und einer anderen Annahme von Kindern, wie sie uns wirklich gefällt.“Michael Leibinger, Geschäftsführer Kinderhaus St. Josef


Bärbel Kuhlmey

„Ich bin sehr angetan von der Art der Familienarbeit in England und wünsche mir ein going together in Europa. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass hier einfach mit Herz und viel Verstand für Kinder und ihre Erwachsenen ganz viel auf die Beine gestellt wird und dass das mit einem unglaublichen Sachverstand geschieht. Ich hoffe, dass sich viele Menschen zusammen finden, die ein Interesse daran haben, dass es Menschen und Familien gut geht und vor allem Kinder optimale Startbedingungen bekommen. Es ist wichtig, präventiv zu investieren und nicht erst am Ende, ja, in die Zukunft von Kindern zu investieren und nicht immer nur hinten zu reparieren.“Bärbel Kuhlmey, Leiterin regionales Netzwerk im Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (NIFBE), Hannover


Kerstin Heidbrock

„Die Reise war hochinformativ, ich habe viele Eindrücke mitgenommen, die ich in Anlehnung daran umsetzen kann. Auch ist es positiv, dass wir ein Netzwerk aufbauen, auf internationaler Ebene und in Deutschland. Jetzt müssen wir es nur noch hinkriegen, diesen Kontakt, der sich angebahnt hat, auch wirklich zu halten und auszubauen. Die Zielrichtung wäre ja, dass es einen regulären und ganz selbstverständlichen Austausch zwischen England und Deutschland gibt, deutsche Erzieherinnen nach England kommen, ein Praktikum machen und umgekehrt. Wenn wir dieses Ziel erreichen, dann haben wir viel geschafft. In Sachen Haltung haben die Engländer uns etwas voraus, aber sie können von uns in Bezug auf Strukturqualität profitieren, weil die Strukturqualität in deutschen Kitas meistens besser ist. Die räumlichen Ausstattungen und die Außenspielgelände, die wir hier besichtigt haben, waren von der Größe her nicht immer optimal.“Kerstin Heidbrock, Fachberaterin WolfsburgWir danken Kerstin für ihre hilfreiche Unterstützung bei der Vorbereitung der Reise!!!NULL
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Gerhard Loewe

„Den Ausbau und die Pflege des Netzwerkes finde ich wichtig. Auch für uns, die wir gemeinsam die Fortbildung in Berlin gemacht haben, ist es hier nicht nur ein schönes Wiedersehen. Wir konnten uns während unserer Reise austauschen über das, was zwischenzeitlich passiert ist, wo der andere steht und was dem vorangegangen ist. Über diese gegenseitige Information hinaus haben wir gleichzeitig noch die Möglichkeit, im Ursprungsland des Ansatzes Eindrücke aufzunehmen. Mir ist vor allem aufgefallen, dass in allen Einrichtungen ein besonderer Kontakt der Erzieherinnen mit den Kindern spürbar war. Da saß in jeder Funktionsecke eine Erwachsene, die sich mit den Kindern befasst hat. Das sprühte so von Harmonie: die Kinder sind gut engagiert oder involviert in das, was sie tun und die Erwachsenen sind ganz nah dabei. Dadurch hat die insgesamt offene Struktur nicht dazu geführt, dass es zuging wie im Tollhaus, obwohl 30 Kinder im Raum waren, sondern es war trotzdem ein geordneter Betrieb und eine gute Atmosphäre. Hier wurde lebendig, was ich mit vorbereiteter Umgebung verbinde, die zur Aktivität einlädt.“Gerhard Loewe, Leiter HzE Kinderzentrum St. Josef, Stuttgart


Isa Baumgarten

„Mir ist besonders positiv aufgefallen wie empfängerorientiert die Arbeit in den Zentren ist und wie sehr sie auf die Wünsche der Familien ausgerichtet wird. Von der professionellen Vernetzung der Zentren mit unterschiedlichen Diensten können wir in Deutschland viel lernen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass die politischen Rahmenbedingungen in England ganz andere sind und enorme Summen staatlicher Mittel in die Zentren fließen. Ich hatte den Eindruck, dass es in England im Vergleich zu Deutschland noch größere soziale Probleme gibt und jetzt die Auswirkungen einer falschen Politik durch die Zentren aufgefangen werden müssen. Wir sollten in Deutschland früher aktiv werden und unsere Kräfte bündeln.“Isa Baumgarten, Geschäftsführerin Heinz und Heide Dürr Stiftung, Berlin


Und einige Eindrücke haben zum Philosophieren angeregt

Stefanie Entzmann:
Mein Blick wurde dafür geschärft, nicht nur darauf zu schauen, wie Erzieherinnen den Eltern begegnen, sondern auch wie die Erzieherinnen untereinander und Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern umgehen. Wir als Führungspersonal sind schnell dabei zu sagen, dass unsere Mitarbeiter noch nicht die Haltung im Blick haben. Dabei sollten wir auch umgekehrt prüfen, ob wir nicht nur mit Eltern und Kindern respektvoll umgehen, sondern auch mit Mitarbeitern. Wo ist da unser positiver Blick. Die Rückkoppelung zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern war hier in den Zentren deutlich spürbar, wie Margy Whally zum Beispiel mit ihrer Betsy umging, das war klasse.

Monika Lehenberger
Ja, very charmy.

Stefanie Entzmann
Ja, es war großartig.

Kerstin Heidbrock
Die Grundhaltung ist, ich muss Menschen mögen.

Stefanie Entzmann
Ja genau, ein Menschenfreund muss man sein.


Rain has made us wet That we met you makes us gladYou have filled up our headThat we leave now makes us sadfrei zitiert von Gerhard Loewe, StuttgartDie
Die Besuchergruppe mit Kali Louis in Wolferhampton

Ein
Ein Teil der Gruppe nach dem Vernetzungstreffen