Gelungener Fachtag „10 Jahre Kinder- und Familienzentren und Early-Excellence-Entwicklung in Frankfurt am Main – Ihre Bedeutung und Strahlkraft für Kitas und Grundschulen“
Mitte Juni, am 16.06.2016, fand in der Jugend-Kultur-Kirche St. Peter in Frankfurt am Main der große Zehn-Jahres-Fachtag statt.
Doch ein Tag reichte natürlich nicht aus, um einen so langen Zeitraum gebührend darzustellen: Dem Fachtag vorgelagert war deswegen ein Aktionszeitraum zu 10 Jahren Kinder- und Familienzentren, an dem sich die meisten Kinder- und Familienzentren der Stadt Frankfurt aktiv mit einem Programmpunkt beteiligt haben. Entstanden ist ein abwechslungsreiches Programm, das vielerlei Möglichkeit bot, einen praktischen Einblick in die Arbeit der Kinder- und Familienzentren zu gewinnen. Dazu gab es ganz unterschiedliche Möglichkeiten: angefangen von Tagen der Offenen Tür über Familienfeste, Ausflüge oder eine türkisch-deutschen Papiertheatervorstellung bis hin zur Möglichkeit, an Workshops im KiFaZ teilzunehmen.
Die ca. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachtags kamen aus Kitas, Fachschulen, Kinder- und Familienzentren, Schulbetreuungen, Familienbildung, Erziehungsberatung, von Trägern, aus anderen Kommunen und auch anderen Bundesländern.
Ziel der Veranstaltung war es, die Früchte der 10jährigen Arbeit der Kinder- und Familienzentren der Stadt Frankfurt zu feiern und 1zu zeigen, welche Bedeutung der Early-Excellence-Ansatz für die Umsetzung des Auftrags der Kinder- und Familienzentren in Frankfurt am Main hat. Gleichzeitig ging es darum, Perspektiven aufzuzeigen und die Übertragbarkeit der pädagogischen Arbeit in den Kinder- und Familienzentren auf den Bereich der Grundschulen zu diskutieren.
Unterstützer des Fachtages war auch diesmal wieder die Heinz und Heide Dürr Stiftung. Frau Baumgarten, Vorstandsvorsitzende der Dürr-Stiftung, hat neben der Frankfurter Dezernentin für Bildung und Frauen, Frau Sorge, eine kurze Grußrede gehalten.
Der Hauptvortrag des Tages wurde von Frau Professorin Sabine Andresen vom Goethe-Universität Frankfurt zum Thema „Das Wohlbefinden von Kindern und seine Relevanz für Kita und Schule“ gehalten. Sie bezog sich auf Janusz Koczaks Gedanken „Aus Furcht, der Tod könnte uns das Kind entreißen, entreißen wir das Kind dem Leben, wir wollen nicht, dass es stirbt und erlauben ihm deshalb nicht zu leben“. Ihre Überlegungen, wie man mit einem konsequenten Blick auf das Kind auf die Herausforderungen reagiert, die sich aus dieser Perspektive ergeben, wurde sehr interessiert aufgenommen. Der Vortrag kam bei den Fachtagungsbesuchern gut an, wie auch die Auswertung der Rückmeldungen deutlich gezeigt hat.
In einer „Sternstunde“, eine Anspielung auf den blauen Kinderstern, das EEC-Symbol, wurden Beispiele gelungener Praxis aus verschiedenen Kinder- und Familienzentren in abwechslungsreichen Darstellungsformen (Film, Elterninterview, Präsentation der Zusammenarbeit im KiFaZ etc.) präsentiert. Durch die lebhaften Beiträge wurde die Sternstunde ein beeindruckendes Herzstück der Veranstaltung.
Am Nachmittag gab es in zehn Workshops die Gelegenheit zu Information und Austausch. Zu den Workshops gehörten unter anderem Themen wie Beobachtung und Dokumentation, EEC und Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan, Sprachentwicklung, Pädagogische Strategien, Inklusion oder Ressourcenorientierung auch in schwierigen Situationen.
Vor der Workshop-Präsentation gab es einen fulminanten Tanzauftritt vom Matthäushort Frankfurt: Die Kinder steckten die Zuschauer mit ihrer Freude und Begeisterung an und läuteten so den letzten Teil des Fachtages auf ihre ganz eigene Weise feierlich ein.
Großen Zuspruch gab es auch für die Moderatorin des Fachtags, Frau Nina Lindlahr. Dass sie große Erfahrung aus Sendungen des WDR mitbrachte, hat ihre sehr gute Arbeit bei einem doch sehr komplexen Themenspektrum bestimmt erleichtert.
Mit dem Fachtag ist es gelungen, zu zeigen, welch beeindruckenden Beitrag Kinder- und Familienzentren in Frankfurt am Main für die Chancengerechtigkeit von Kindern leisten können, wenn – wie es im Early Excellence Ansatz begründet ist – die Eltern als Experten ihrer Kinder und Partner in die pädagogische Arbeit eingebunden werden. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, den Ausbau von Kinder- und Familienzentren zum Wohle aller Kinder auch zukünftig weiter voran zu treiben.