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Kooperationsangebote für geflüchtete Familien im Familienzentrum Mehringdamm

Im November 2015 begann die Belegung von 3 Hangars im ehemaligen Flughafen Tempelhof mit geflüchteten Menschen aus Kriegsgebieten, hauptsächlich Syrien und Irak. Sehr schnell lebten dort um die 800 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und ihre Familien in Zelten innerhalb großer ehemaliger Flugzeughallen.

Das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg beauftragte das Familienzentrum Mehringdamm als benachbartes Familienzentrum, vorhandene Ressourcen für Begegnungs- und Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Sehr schnell vereinbarten wir mit dem Träger Tamaja GmbH eine Begehung in den Hangars und tauschten uns in einem weiteren Gespräch im Familienzentrum Mehringdamm über Bedarfe und Angebote aus, die wir sofort für Kinder und deren Familien bereitstellen können.

Seit Mitte November unterstützt eine arabisch-sprachige Stadtteilmutter die Sozialarbeiter in den Hangars bei Gesprächen mit Eltern und klärt vor allem die Frauen über das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem in Deutschland auf. Darüber arbeitet sie mit den Sozialarbeiterinnen am Aufbau eines Frauen-Gesprächskreises über die belastenden Umstände des Lebens auf beengtem Raum und deren Begleiterscheinungen, z.B. auch Gewalterfahrungen der Frauen und Kinder.
Die Kinder können zweimal in der Woche mit Begleitung ihrer Eltern ins Familienzentrum zum Sport kommen und ein arabisch-sprachiger Musiker singt mit den Kindern im Kinderbereich der Hangars.

Durch die Kooperation mit dem Frauencomputerzentrum können wir seit Dezember 2015 für eine Gruppe von Müttern aus den Hangars einen Deutschkurs mit Kinderbetreuung im Familienzentrum durchführen. Die Kinder sind zwischen 2 – 10 Jahren alt. Die Kinder nehmen zum Teil an den regulären Kreativ- und Musikkursen teil oder spielen im offenen Spielbereich des Familiencafes in Begleitung arabisch- und deutschsprachigen Kinderbetreuerinnen.

Was besonders erfreulich ist – hier bewährt sich unser Arbeitsansatz nach dem Early Excellence Ansatz positiv:
Eltern und ihre Kinder, die Besucher des Familienzentrums sind, haben die Initiative ergriffen und veranstalten jede Woche mittwochs nachmittags in zwei Räumen des Familienzentrums ein Willkommens- und Begegnungscafe für geflüchtete Familien. Sie spielen mit den Kindern, vermitteln erste Deutschkenntnisse, organisieren Kleider- und Sachspenden und beraten die Erwachsenen bei Fragen zur Orientierung im deutschen Behördendschungel. Sie haben in Einzelfällen auch schon Wohnungen vermittelt. Über das Willkommenscafe bauten wir erste Kontakte zu jungen Erwachsenen aus Syrien auf, die sich hier ehrenamtlich engagieren wollen.

Unser nächster Schritt ist die Bildung einer Gruppe Freiwilliger aus drei Familienzentren des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, die mit Geflüchteten arbeiten. Sie sollen die Angebote der Familienzentren für Kinder und ihre Familien unterstützen und treffen sich wöchentlich in einer Coaching-Gruppe zur Reflexion der Arbeit und zur Begleitung ihres eigenen Bildungs- und Berufswegs bei der Integration in unsere Gesellschaft.

Gertrud Möller-Frommann
Leiterin Familienzentrum Mehringdamm


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Das Berliner Familienzentrum Mehringdamm bietet Kooperationsangebote für geflüchtete Familien