Zwerge, die auf Riesen stehen
An fünf Workshopterminen von November 2011 bis Juni 2012 hatten 120 Schul- und Kindergartenkinder von PFH-Einrichtungen die Möglichkeit, Raumskulpturen im Bauhaus-Archiv in Berlin zu erarbeitet. Die Workshops, die unter dem Motto Zwerge, die auf Riesen stehen liefen, fanden unter fachkundiger Anleitung der Architektin Katharina Stahlhoven statt. Die Kinder sollten den Fragen nachgehen: Was ist Groß? Was ist klein? Wann bin ich ein Zwerg? Wann ein Riese?.
Aufgabe war es, aus Plastikrohren mit einer einfachen Verbindungstechnik aus Ringen und Kabelbindern räumliche Skulpturen zu schaffen und mit diesen den Hof des Museums zu erobern. Das Material für die Bauwerke – etwa 1000 schmale Rohre – wurde zuvor von den Kindern gemessen, gesägt und gebohrt. Die linearen Elemente verwandelten sich in kurzer Zeit zu räumlichen Skulpturen. Stabile Dreiecke oder fragile lange Ketten bildeten den Anfang der wilden Konstruktionen: manche Kinder haben Umrisse von einfachen Häusern gebaut, manche legten Muster und Sterne. Nach und nach wurden die Objekte freier und vor allem räumlich. Schließlich verbanden sie sich zu einer Gesamtskulptur.
Die Kinder waren während dieses Prozesses selbst überrascht von der Entstehung der Räume. Die Konstruktionen waren zart und konnten nur virtuell erklettert werden, jedoch eigneten sie sich hervorragend, um neue Räume zu finden und zu erproben. Fast unmerklich eigneten sich die Kinder den Museumshof an und ihr Blick wurde fokussiert auf die architonischen Elemente wie das Geländer der Rampe oder die begrenzende Mauer des Hofes. Sogar der Lüftungsschacht eignete sich gut, um daran Strukturen zu befestigen.
Die Identifikation mit dem eigenen Werk und die selbstbewußte Aneignung des Ortes hat den Workshop für die Kinder zu einem besonderen Ergebnis gemacht, das sich räumlich sehr wirkungsvoll mit der Architektuer des Bauhaus-Archivs auseinandersetzte. Jede Gruppe identifizierte sich besondern mit ihrem Objekt und staunte über die anderen, die neu hinzugekommen waren.
Die Kooperation zwischen dem Pestalozzi-Fröbel-Haus und dem Bauhaus-Archiv besteht bereits seit zwei Jahren, bei den nächsten Workshpos, die gerade anlaufen, wird das Thema Gleichgewicht im Mittelpunkt stehen.
Kinder erobern ihre Skulpturen