Nienhagen

Zertifikatslehrgang in der KESS Akademie

Familien willkommen! – Organisationen des Lernens gezielt entwickeln
Kindertagesstätten, Grundschulen und andere Betreuungseinrichtungen stehen vor der bedeutenden Herausforderung, sich zu einem sozialen Fixpunkt innerhalb regionaler Strukturen zu entwickeln. Vor den Einrichtungen liegt die einzigartige Chance, ihre Bedeutung gezielt auszubauen. Dies erfordert jedoch planvolles, strategisches Vorgehen und die Bereitschaft sich zu verändern. Teams, die diesen Weg gehen, brauchen ein wenig Mut, Offenheit, Neugier und viel Beharrlichkeit.

Die KESS Akademie führt daher eine Fortbildung durch, die Einrichtungen helfen soll, ihren individuellen Weg zu finden, indem sie fachlich und organisatorisch unterstützt werden. Dabei werden Möglichkeiten für neue pädagogische Konzepte, neue Organisationsformen und neue Formen der Führung bereitet. Außerdem erfolgt eine Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren der KESS-Akademie, die einmal die Einrichtungen vor Ort besuchen und individuell beraten.

Ein erster Orientierungstag findet am 23. Januar in Nienhagen statt. Die Fortbildung beginnt mit dem ersten Modul am 4. und 5. März 2010.

Sandra Pöhler, die unter anderem das Familienzentrum in St. Stefan koordiniert, hat im letzten Jahr die Fortbildung besucht und sagt:
„Meine Erwartungen an diese Fortbildung, kreative Menschen, die am gleichen Thema dran sind und sich gegenseitig neuen Input geben, haben sich absolut erfüllt. Nicht jedes Modul hat 100 Prozent zu unserem Konzept des Familienzentrums St. Stefan in Stuttgart gepasst, aber mit jedem Modul gab es eine Entwicklung, die entweder für das Familienzentrum wichtig war, oder, und das schätze ich besonders, für mich selbst.

Die Broschüre des KESS zum Download


Nürnberg

Haus der Talente

Im Norden Nürnbergs wurde in 2009 das „Haus der Talente eröffnet. Christine Engelhardt, Teilnehmerin der Weiterbildung in 2009, leitet das Projekt, das sich an die Ideen des Early Excellence Centers anlehnt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder mit ihren Stärken. „Als wichtigste Partner sind die Eltern eingebunden, sagt Christine Engelhardt: „Wir möchten sie befähigen, starke Eltern für starke Kinder zu sein. Eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit sollen auch die Mitarbeitenden untereinander pflegen. Die Erzieherinnen verstehen sich als Wegbegleiterinnen der Kinder. Im Idealfall wird eine Bezugserzieherin ein Kind vom dritten bis zum zwölften Lebensjahr begleiten.

So gibt es im Haus der Talente keine räumliche Trennung nach Alter. Die Prinzipien:
1) Die Kinder können bis zum zwölften Lebensjahr die Einrichtung besuchen. Übergänge aus dem Nest (Kinder von 0,5- 3 Jahren) zu den Entdeckern (Kinder von 3 – 12 Jahren) und in die Schule werden so begleitet.
2) Kinder lernen und entwickeln sich am besten, wenn es gelingt, eine sichere Bindung zu den Erzieherinnen aufzubauen. Deshalb sind den Kindern Bezugspersonen zugeordnet.
3) Räume mit thematischen Schwerpunkten ermöglichen gemeinsames Spielen und Lernen mit Kindern im ganzen Haus.

Das Haus der Talente ist in Trägerschaft der Rummelsberger.

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Einige
Einige Impressionen aus St. Stefan


Stuttgart

70 MitarbeiterInnen zwei Jahre geschult. Ein Einblick in ihre Eindrücke.

zusammengestellt von Gerhard Loewe, St. Josef

Nach ca. zwei Jahren haben ca. 70 MitarbeiterInnen aus den Einrichtungen St. Josef und St. Stefan Stuttgart ihre Schulung im EEC-Konzept am 19.11. 2009 erfolgreich abgeschlossen. Die auf drei Gruppen verteilten MitarbeiterInnen wurden an insgesamt acht Tagen geschult und erhielten alle eine begleitende Praxisberatung.
 
Im Rahmen der Schulung gab es als Höhepunkt einen Fachtag mit Margy Whalley. Außerdem war als Referentin aus Berlin Barbara Kühnel zum Modul „Beobachtung und Dokumentation an mehreren Tagen im Einsatz. Die übrigen Module „Pädagogische Strategien, Kooperation mit Eltern und Öffnung der Einrichtung in den Stadtteil wurden von den in Berlin ausgebildeten EEC-BeraterInnen aus St. Josef und St. Stefan durchgeführt.

Frau Entzmann, Frau Lehenberger und Herr Loewe für St. Josef und Frau Wallner-Dieterich für St. Stefan konnten in ihren Reden bei der Abschlussfeier der Schulung ein überaus positives Fazit dieser zweijährigen„Lerngemeinschaft ziehen, die sich aus MitarbeiterInnen der Kitas von St. Josef und des Kinderhauses St. Stefan, aber auch aus MitarbeiterInnen des Bereiches „Hilfe zur Erziehung in St. Josef zusammensetzte. Neben dem kompletten Team einer Wohngruppe nahmen auch MitarbeiterInnen aus einer Flexiblen Tagesgruppe, aus der Sozialen Gruppenarbeit und aus den ambulanten Hilfen teil.


Nachfolgend einige Abschlusskommentare von MitarbeiterInnen der verschiedenen Bereiche:

Lynn A. aus Kita 3 St. Josef meint in ihrem sehr persönlichen Feedback:
„Am Anfang war ich gespannt, aber auch ein klein wenig unsicher, was da wohl auf uns zukommen wird. Das dürfte dem Großteil der anderen MitarbeiterInnen vermutlich ähnlich gegangen sein und kennzeichnet die Ausgangslage zu Beginn der Schulung insofern sehr treffend. „Als alles vorgestellt wurde, war ich sehr begeistert, besonders vom ‚positiven Blick‘, der als Grundhaltung unsere Arbeit ja prägt. Da ich während meiner Grundschulzeit selbst ähnliche Erfahrungen gesammelt hatte, konnte ich mir die Auswirkungen des EEC-Konzepts sehr gut vorstellen… Ich hoffe, dass die Kinder in unserer Kita sich genauso angenommen, gemocht und gestärkt fühlen wie ich damals in meiner Grundschule. Denn diese Zeit hat mich sehr geprägt und ich bin wirklich dankbar dafür! Vielleicht sollte ich das mal meiner früheren Klassenlehrerin schreiben?! Denn positives Feedback tut gut – das merke ich in jedem Elterngespräch und in vielen wertvollen und schönen Momenten mit den Kindern.

Was bei dem Versuch, das EEC-Konzept auch im Arbeitsbereich „Hilfen zur Erziehung (HzE) nutzbar zu machen, herauskommen würde, wussten wir bei Schulungsbeginn natürlich nicht. Und auch heute können wir diese Frage ansatzweise, aber sicher noch nicht abschließend beantworten.


Doris K., die sich als ambulante Mitarbeiterin in St. Josef ebenfalls für die Schulung beworben hatte, formuliert, wie es ihr dabei ergangen ist:
„Anfangs war ich recht skeptisch, was denn am EEC-Konzept neu und anders sein soll. Viele der Inhalte kannte ich aus anderen Fortbildungen. Das Interessante an EEC ist, wie ich im weiteren Verlauf feststellte, die Verknüpfung dieser verschiedenen Inhalte und darin der besondere Blick auf das einzelne Kind, auf seine Stärken, auch unter Einbeziehung der Eltern als die Profis für ihr Kind. In meiner Arbeit als ambulante Mitarbeiterin halte ich diesen Blick aufs Kind für sehr wertvoll. Oft ist es ein Weg für die Eltern, der richtig Arbeit ist, auf das zu sehen, was ihr Kind gut macht und kann. Das EEC-Konzept vermittelt das auf eine faszinierende Weise, wie ich finde, und dabei spricht die Visualisierung (z.B. die Erlebnisbücher) eine eigene Sprache, die wirkt. Dazu hat mich die Person Margy Whalley sehr beeindruckt, die EEC sehr lebendig vermittelt und lebt.

Lidia E., Mitarbeiterin in der Flexiblen Tagesgruppe, hat besonders der offene Zugang zu den Eltern im EEC-Konzept überzeugt. In ihrer Gruppe wird dieser Aspekt seither mehr in den Fokus gerückt. „Das Hereinholen der Eltern in den Gruppenalltag bietet ein niedrig schwelliges Angebot gerade für Eltern, die wir sonst schwer erreichen. Die Arbeit wird transparent und ergibt eine andere Beziehungsqualität zu den Eltern. Wie schon bei der Auswertung der einzelnen Schulungsmodule immer wieder deutlich wurde, hatte der gemeinsame konzeptionelle Aufbruch für die Mitarbeiterinnen eine große Bedeutung. Lidia E. erlebte den ‚gemeinsamen Geist von EEC‘.  „Man hat das Gefühl, mit den Kollegen eine Sprache zu sprechen. Das spornt an und schafft Gelegenheit, voneinander zu lernen. Dementsprechend war der Austausch mit den Kollegen aus den anderen Bereichen für mich sehr wichtig. Die Kombination von Schulungstagen und Coachings fand ich sehr gelungen und hat mir Spaß gemacht. Es wäre schön, wenn wir den fachlichen Austausch in irgendeiner Form weiterführen könnten. Am letzten Schulungstag war ich positiv überrascht, was sich schon alles entwickelt hat.


Ähnlich äußert sich auch David G. aus dem Schülerhort, der schön fand, „dass wir als Gruppe in den Fortbildungen gemeinsam gelernt haben und gewachsen sind. Zeit und Raum für Diskussionen, Anregungen und Kritik bei der Umsetzung im Alltag war da. Gerhard Sch.B., ambulanter HzE Mitarbeiter, werden besonders einige Bilder aus den Lehrvideos wie etwa der „wasserläppernde Junge oder der „Kisten stapelnde Junge im Windelpaket in Erinnerung bleiben. Er erwähnt bei seinen Stichworten auch „das sehr gelungene Abschlussfest, das wir ganz im Sinne von Margy Whalleys Motto „celebrate success miteinander gefeiert haben.

Auch wenn sicher viele Fragen vorerst noch offen geblieben sind, z. B. der von Lidia E. erwähnte „Umgang mit den Schemas bei ältern Kindern oder die Transfermöglichkeiten von EEC auf die ambulante Arbeit mit der Familie im Rahmen von HzE noch nicht voll ausgelotet sind, gibt es hierzu immerhin erste Ansätze und eine Bachelorarbeit, die von einer Studentin der Hochschule Esslingen in Zusammenarbeit mit einer unserer Dienststellen für die ambu