Die Kita „Gorbitzer Früchtchen“ des Omse e.V. in Dresden hat sich 2015 auf den Weg gemacht, sich mit dem Early Excellence-Ansatz auseinanderzusetzen. Die Arbeit des Early Excellence-Ansatzes ist unter anderem auf die enge Zusammenarbeit zwischen Familien und pädagogischen Fachkräften ausgerichtet. Ein Bericht von Christian Heinrich.
Der „Treff.Lise“ ist ein Extra-Raum innerhalb der Kita. Ausgestattet mit integrierter Bibliothek, bildet „Treff.Lise“ einen zentralen Ort für die Zusammenarbeit mit Familien. Hier können Familien verweilen, in den Austausch mit pädagogischen Fachkräften treten oder Angebote für die Kinder und ihre Familien durchführen. So entwickelten sich bereits eine Vorleserunde sowie ein Kreativ- und Sportangebot, welche regelmäßig unter der Leitung von Eltern stattfinden.
Aus einem Gespräch zwischen mir und einer Mutter im „Treff.Lise“ entwickelte sich die Idee einer Waldwoche. Diese erste Idee empfanden wir als ausbaufähig, erstellten daher einen groben Plan und hospitierten in einer Kita, die regelmäßig Waldtage bzw. Waldwochen durchführt. Dadurch konnten wir eine konkrete Vorstellung entwickeln, was für die Planung und Durchführung einer Waldwoche zu beachten und einzuplanen ist. Wir stellten unsere konkrete Idee im Elternrat vor und stießen auf Begeisterung. Daraufhin meldeten sich noch neun Familien, um das Projekt „Waldwoche“ zu unterstützen.
Die Waldwoche konnte gut organisiert vom 10. bis 14. Juli 2017 im Dresdner Zschoner Grund durchgeführt werden.
Abenteuerlich
Die ersten zwei Tage begannen recht abenteuerlich, in dem wir im strömenden Regen ein Lager für die Kinder und die betreuenden Eltern errichteten. Der Regen konnte uns die Laune nicht verderben. Im Gegenteil: Die Kinder erfreuten sich am Zschonerbach, der viel Wasser führte. Ein idealer Ort, um die Natur zu beobachten, Staudämme und Wasserräder zu errichten, Insektenlarven zu beobachten und einfach das kühle Nass zu genießen. Auf einer Wiese konnten die Kinder zahlreiche Grashüpfer, Schmetterlinge und Falter, Weinberg- und Nacktschnecken einfangen, genau studieren und bestimmen. Die Kinder bauten sogar gemeinsam mit den betreuenden Eltern eine Bude aus Ästen und Blättern. Außerdem unternahmen die Kinder Ausflüge in die nähere Umgebung: Sie kletterten, steile Abhänge hinauf- und hinab, balnacierten über den Zschonebach , durchquerten ein Spinnennetz durchqueren und bestaunten einfach die Natur bestaunen. Nach fünf Tagen frischer Luft und Natur war die Waldwoche leider wieder vorbei.
Ressourcen und Kompetenzen
Um dieses Projekt zu verwirklichen, brachten die beteiligten Eltern und Familien verschiedenste Kompetenzen und Ressourcen ein. Eine Mutter hatte den Mut, eine Waldwoche mit mir zu planen, die Idee zu verwirklichen und die Kinder während der Waldwoche zu betreuen. Vier weitere Elternteile begleiteten und betreuten die Kinder einfühlsam während der Waldwoche, sorgten für warmes Mittagessen und bauten mit den Kindern eine Bude aus Ästen und Blättern. Eine andere Familie stellte den Kindern eine Kamera zum Fotografieren bereit, bearbeitete anschließend die Bilder und stellte sie den teilnehmenden Kindern und ihren Familien zur Verfügung. Andere Familien wiederum halfen im strömenden Regen, ein Lagerplatz aufzubauen, brachten Seile und Planen mit, sorgten für ausreichend Obst und Gemüse und stellten den Kindern (Forscher-)Material zur Verfügung.
Die verschiedensten Ressourcen und Kompetenzen der Familien ermöglichten allen Teilnehmern eine gewinnbringende Erfahrung. Die Kinder machten viele Natur- und Bewegungserfahrungen. Die Eltern gewannen einen Einblick in meine pädagogische Arbeit gewinnen und verfolgten aufmerksam ihr Kind und die Bedeutung des Spiels. Ich konnte die Beziehung zu den Eltern und Familien ausbauen und die Kinder in Situationen des Wohlbefindens und Engagiertheit beobachten.
All diesen Familien ist es zu verdanken, dass die teilnehmenden Kinder eine spannende, aufregende und erlebnisreiche Woche im Dresdner Zschoner Grund verbringen konnten.
Diese Waldwoche entstand durch das Engagement, die hohe Motivation und aufgrund des gemeinsamen Austauschs zwischen den Familien und der pädagogischen Fachkraft, so dass das Projekt erfolgreich im Sinne der Kinder umgesetzt werden konnte.
Christian Heinrich (pädagogische Fachkraft), Kindertagesstätte „Gorbitzer Früchtchen“, in freier Trägerschaft des Omse e.V., Dresden