Frühpädagogische Fachkräfte unterwegs in Europa. Ein Bericht von Monja Krafft und Ulrike Seinen-Schatz
Alle Kinder wachsen heute in eine vielfältige Welt hinein, die sich auch in der Kindertagesstätte widerspiegelt: In der Gruppe sind Kinder mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen, aus unterschiedlichen Familienkonstellationen, mit und ohne Behinderung, unterschiedlichen Alters, aus armen oder reichen Verhältnissen. Kindertageseinrichtungen müssen sicherstellen, dass alle Kinder gleichermaßen von den Bildungsangeboten profitieren. Interkulturelle Kompetenz wird dadurch ausdrücklich zu einem Teil der beruflichen Professionalität von ErzieherInnen.
Der kulturelle Lebenshintergrund sowie die damit verbundenen Traditionen, Sitten und Gebräuche der einzelnen Menschen knüpfen an eine spezifische Werteauffassung und ein bestimmtes Verständnis von Bildung und Erziehung an.
Ein Perspektivwechsel durch eine Auslandshospitation unterstützt dabei, diese eben genannten Aspekte zukünftig noch intensiver in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen. Der Arbeitsaufenthalt in einem fremden Bildungssystem, das sich aus anderen kulturellen, politischen und organisations-technischen Traditionen und Zusammenhängen als in Deutschland entwickelt hat, stellt eine wirklich intensive interkulturelle Erfahrung dar.
Darüber hinaus soll eine solche Hospitation den Fachkräften die Möglichkeit schaffen, die Ansätze und Strukturen in der frühkindlichen Bildung anderer europäischer Staaten in der Praxis zu erleben sowie den europäischen fachlichen Austausch über die nationale Grenze hinaus anzuregen.
Mithilfe der Förderung durch das EU-Programm Leonardo da Vinci Mobilität bietet das Europahaus Aurich im Projekt „Frühpädagogisches Fachpersonal unterwegs in Europa seit August 2012 Fachkräften aus der Frühpädagogik die Möglichkeit, eine zwei- bis vierwöchige Hospitation im europäischen Ausland zu fördern. Die Reise- und Unterkunftskosten werden dabei laut der Förderung durch die EU mit Pauschalsätzen gefördert. Die Pauschalen sind von der EU vorgegeben, richten sich nach den jeweiligen durchschnittlichen Unterhaltskosten des Ziellandes und liegen zwischen 620,00 € und 1200,00 € Euro für vier Wochen Aufenthalt.
Im Laufe der Jahre hat die Fachstelle ein breites Netzwerk mit Kitas aus ganz Europa aufgebaut und ist gerne bei der Suche nach einem geeigneten Hospitationsplatz behilflich. In folgende Länder haben wir sehr gute Kontakte zu frühpädagogischen Einrichtungen: Polen, Dänemark, Tschechien, Türkei, Niederlande, Litauen, Frankreich.
Natürlich ist es auch möglich, in einer Einrichtung der frühkindlichen Bildung außerhalb unseres Netzwerkes zu hospitieren. Auch hier können wir gerne bei der Suche behilflich sein.
Voraussetzung für die Förderung einer Hospitation durch das Projekt ist die Teilnahme an einem dreitätigen Vorbereitungsseminar und einem dreitätigen Nachbereitungsseminar im Europahaus Aurich.
Inhaltlich werden im Vorbereitungsseminar folgende Themen den Schwerpunkt bilden:
– Die individuellen Erwartungen und Ziele an die bevorstehenden Hospitationen
– Aktuelle Diskussion der Frühpädagogik in Deutschland, der Frühpädagogik und Familienpolitik in Europa an Beispielen
– Intensive Auseinandersetzung mit dem Frühpädagogiksystem des jeweiligen Gastlandes
– Interkulturelles Lernen
– Praktisches Handwerkzeug für einen Auslandsaufenthalt
Der Termin für das Vorbereitungsseminar ist abhängig von den jeweiligen Zeitpunkten der Hospitationen.
Insgesamt stehen im Projekt 27 Hospitationsplätze zur Verfügung. Die Hospitationen können im Zeitraum von August 2012 bis Mai 2014 angetreten werden. Ansprechpartnerinnen sind Monja Krafft und Ulrike Seinen-Schatz.
krafft@europahaus-aurich.de
seinen-schatz@europahaus-aurich.de
Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen erhalten Sie auf Anfrage unter folgenden Kontaktdaten:
Europahaus Aurich
Von-Jhering-Straße 33
26603 Aurich
Tel.: 04941-952720
www.europahaus-aurich.de
