Elternbegleitung Plus

Förderung von ausgewählten Einrichtungen im ganzen Bundesgebiet

Mit dem Programm „Elternbegleitung Plus“ fördert das Bundesfamilienministerium ausgewählte Einrichtungen in allen Bundesländern mit einem Arbeitsschwerpunkt in Eltern- und Familienbildung. Ziel ist es, mit niederschwelligen Angeboten insbesondere bildungsferne und Eltern mit besonderem Beratungsbedarf bei Lern- und Bildungsfragen ihrer Kinder im Alter bis zum Ende der Grundschulzeit zu beraten und zu begleiten. Einrichtungen, die bestimmte Kriterien erfüllen, erhalten bis Ende 2014 jährlich bis zu 10.000 Euro als zusätzliche Mittel für Sachkosten zur Projektdurchführung und ggf. anfallende Honorarkosten. Familienzentren, Mehrgenerationenhäuser, Familienbildungsstätten, Eltern- Kind-Zentren und andere Einrichtungen der Familienbildung werden in der Nähe zu einer „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“ mit einem qualifizierten Elternbegleiter aktiv und intensivieren ihre Zusammenarbeit mit den Kitas, Schulen sowie jugend- und familienorientierten Trägern.

Kriterien für die Förderung einer Einrichtung sind:
– Sie muss in einem Sozialraum einer Schwerpunkt-Kita liegen.
– Eine Fachkraft muss die Qualifizierung zum Elternberater bereits erfolgreich abgeschlossen haben.
– Aktuelle Kooperationsvereinbarungen mit der entsprechenden Schwerpunkt-Kita sowie mit mindestens zwei der wichtigsten Kooperationspartner.

Die Auswahl der antragberechtigten Interessensbekundungen wird nach folgenden Kriterien bewertet:
– Beitrag des geplanten Projekts zur Erreichung der Zielvorstellung
– Qualität der pädagogischen Konzepte hinsichtlich einer zielgruppenadäquaten Ansprache.
– Lokales Umsetzungskonzept.
– Migrations- und geschlechterspezifische Ausrichtung des Konzepts.
– Tragfähige Perspektive zur Verstetigung der lokalen Netzwerkarbeit.
– Relevanz und Intensität der eingegangenen Kooperationen.
– Passgenauigkeit und Innovationsgehalt der geplanten Angebote.
– Fach- und Methodenkompetenz.
– Schlüssige Finanzplanung.
– Länderverteilungsschlüssel (länderbezogener Verteilungsmaßstab nach dem Anteil unter sechsjähriger Kinder, pro Bundesland mindestens 2 Standorte).

Wenn Sie mehr wissen möchten über dieses Programm, schauen Sie hier…


 

„“KiFaz““

Eine Zusammenfassung des Stuttgarter Rahmenkonzepts für Kinder- und Familienzentren

Einführung
Familien müssen Erziehung und Familienleben mit den gestiegenen Anforderungen des Arbeitsmarktes vereinbaren, oft unter erschwerten sozialen Bedingungen. Für Kindertageseinrichtungen ergeben sich damit neue Herausforderungen: zum einen die Bildungsförderung der Kinder, zum anderen die Arbeit mit den Eltern und der ganzen Familie.
Vor besonderen Herausforderungen stehen Kitas mit hohen Anteilen von Kindern, die unter Bedingungen von Armut und struktureller Bildungsbenachteiligung aufwachsen. Sie sind in zweifacher Hinsicht herausgefordert: zum einen müssen sie die Chancengleichheit der Kinder fördern, zum anderen die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern unterstützen, d.h. die Bildung von Kindern fördern und die Beteiligungsprozesse der Eltern anregen.
Unter realen Bedingungen kommt in Kindertageseinrichtungen der Aspekt der Elternbildung systematisch zu kurz. Auch dem Anspruch auf individuelle Begabungsförderung der Kinder kann nur mit Abstrichen nachgekommen werden. Eine Häufung sozioökonomisch benachteiligter Kinder in einer Kita-Gruppe macht eine Einzelförderung fast unmöglich.
Die Idee zum Ausbau von Kitas zu Kinder- und Familienzentren setzt an zwei Säulen an. Die erste Säule ist die individuelle Begabungsförderung der Kinder, die zweite Säule ist die Ausweitung der Bildungsarbeit auf das „ganze System Familie““ und der Einbezug der Eltern in die Bildungsprozesse ihrer Kinder.
Für diese Entwicklung werden Standtorte in Stuttgart vorgeschlagen, die von überdurchschnittlich vielen Kindern mit Bonuscard-Berechtigung besucht werden.

Angebotserweiterung für Eltern in Kitas
Tageseinrichtungen für Kinder genießen eine hohe Akzeptanz, schaffen alltägliche zwischenmenschliche Berührungspunkte und sind ein selbstverständlicher Ort. Daher sind sie sehr geeignete Orte, um Eltern frühzeitig zu erreichen. Viele Stuttgarter Kitas haben diese Chancen aufgegriffen und ihr Angebot für Eltern erweitert, die diese laut einer Umfrage gut angenommen haben. Einige katholische Kitas entwickeln sich nach dem Early Excellence Ansatz zu Familienzentren weiter. Bei den evangelischen Kitas spielt die Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden eine wichtige Rolle. Das Konzept der städtischen Kitas baut auf einem Bildungskonzept auf, das auf Familien mit einem hohen Armutsanteil zielt.

Ziele von Kinder- und Familienzentren
Alle Mitglieder einer Familie sollen einen Platz in der Gesellschaft haben und eigenverantwortlich mit gesellschaftlichen Herausforderungen und Veränderungen umgehen können. Die Arbeit der Kinder- und Familienzentren gründet auf einer Kultur der Anerkennung und verfolgen sozialpolitische, bildungspolitische, familienpolitische und gesundheitspolitische Ziele. Außerdem verfolgt sie Netzwerkziele, um die ressourcenorientierte Zusammenarbeit zu fördern. Alle Ziele stehen in Verbindung mit den Grundsätzen der interkulturellen Orientierung und der geschlechterbewussten Arbeit mit Mädchen und Jungen.

Aufgaben eines Kinder- und Familienzentrums
Sie begründen sich aus den Bedarfslagen insbesondere der von sozioökonomischer Benachteiligung betroffenen Familien. In Stuttgart gelten inzwischen hohe Qualitätsstandards zur individuellen Förderung von Kindern. Ein großer Teil arbeitet bereits heute nach einem modernen, frühpädagogischen Bildungskonzept. Kinder mit offensichtlichen Entwicklungsrückständen in den elementaren Bereichen Sprache, Motorik und Sozialverhalten haben einen besonders intensiven Förderbedarf. Eine Förderung sollte in ein alltägliches Lebensumfeld eingebettet sein und unter Einbeziehung der Eltern stattfinden. Deshalb muss der individuelle Ansatz ergänzt werden um Elternbildung, gerade in den von Armut betroffenen Familien. Angebote sollten so konzipiert sein, dass sie sich an der Lebenssituation und den Herausforderungen von sozioökonomisch benachteiligten Familien ausrichten.
Armut führt tendenziell zu einem stark eingeschränkten Radius, in dem sich Familien- und Kinderleben abspielt. Dies bedeutet eingeschränkte soziale Erfahrungswelten und einen eingeschränkten Begegnungs- und Kommunikationsraum. Diese Einschränkungen sind Ausdruck der Lebensverhältnisse und hängen nicht vom individuellen Verhalten der Eltern ab. Es besteht ein Bedarf an einer sozialen Infrastruktur und Vernetzung sowie gegenseitiger Unterstützung.
Armut in Familien setzt sich aus mehreren Wirkfaktoren zusammen, die sich gegenseitig bedingen oder verstärken (Einkommen, Gesundheit, Bildungsarmut, Lebenskrisen). Dabei sind die Übergänge zwischen stabilen und riskanten Familienverhältnissen fließend. Armut bringt strukturell betrachtet eine erhöhte Risikoanfälligkeit für den Verlust des familiären Gleichgewichts mit sich. Um dem entgegen zu wirken, ist eine gezielte sozialpädagogische Arbeit mit der Familie notwendig. Daher ist die Kooperation zwischen Kita, Jugendamt sowie dem Träger der Hilfen zur Erziehung im Bezirk auszubauen.
Auch der Wechsel von der Kita in die Grundschule ist mit großen Herausforderungen verbunden, besonders für Kinder, die sozioökonomisch benachteiligt sind. Sie haben es schwerer, den Übergang gut zu bewältigen und den Ansprüchen der Schule gerecht zu werden. Diese Kinder werden in Stuttgart begleitet und unterstützt durch die Zusammenarbeit von Lehrern und Erziehern, die auch die Eltern in ihrer Rolle als „Übergangsbegleiter““ partnerschaftlich unterstützen.
Flexible Betreuungsformen in Kitas sind die Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit, Elternschaft und Familienleben. Eltern sind darauf angewiesen, dass sich die Fexibilität, die sie als Arbeitnehmer aufbringen, im öffentlichen Betreuungsangebot wieder findet. Gerade für Geringverdiener, Alleinerziehende oder Eltern mit atypischen Arbeitszeiten entsteht ein erhöhter Bedarf an verlässlichen und flexiblen Betreuungsformen. Die Einrichtungen sind dazu aufgefordert, die Eltern zu entlasten und auch Betreuungsangebote außerhalb der regulären Öffnungszeiten anzubieten.

Umsetzungsvorschlag
Ziel ist es, alle Einrichtungen für 0-12 Jährige in 2 Ausbauschritten über 4 Jahre zu Familienzentren weiterzuentwickeln, die mindestens 30% der Kinder mit Bonuscard und anzahlmäßig mindestens 30 Kinder mit Bonuscard aufweisen. In Stuttgart gibt es 45 Kitas unterschiedlicher Träger, die diese Merkmale erfüllen. Das bedeutet eine absolute Anzahl von 2.051 Kindern mit Bonuscard in diesen Einrichtungen. Für den ersten Ausbauschritt in den Jahren 2012/13 werden 8 Kitas ausgewählt, davon 5 städtische, zwei katholische und eine evangelische Kita. Die Standortauswahl erfolgt in einem eng abgestimmten Verfahren von Verwaltung und Trägern. Im zweiten Ausbauschritt in den Jahren 2014/15 erfolgt die Weiterentwicklung der übrigen Kitas zu Kinder- und Familienzentren.

Voraussichtliche Finanzierung
Diese Weiterentwicklung bedeutet für die Einrichtungen einen personellen Mehraufwand und einen zusätzlichen Mittelbedarf für inhaltliche Angebote. Jede Einrichtung steht vor der Herausforderung, sich als Organisation, als Team und in ihrem Leistungs- und Angebotsspektrum weiter zu entwickeln. Das erfordert eine intensive konzeptionelle Herausforderung und verstärkte Vernetzungsarbeit, erweiterte Koordinations- und Verwaltungsarbeit, eine Programmplanung sowie die Beteiligung von Eltern und Freiwilligen. All das geschieht mit dem Ziel einer dauerhaften Implementierung.
Ein Kinder- und Familienzentrum erhält je nach Größe eine Förderung von 40.000 bzw. 80.000 EUR pro Jahr. Um die 8 KiFaZ im 1. Ausbauschritt zu realisieren werden insgesamt etwa 500.000 EUR zur Verfügung gestellt.

Mehr zum Stuttgarter Rahmenkonzept KiFaz finden Sie hier….

Stuttgart

„Eltern haben das Wort“, ein Bericht aus St. Josef

Im  Jahresbrief von St. Josef sind die Eltern zu Wort gekommen und haben über ihre Erfahrungen berichtet. Wir veröffentlichen die gekürzte Version:

Zuerst beschreibt Susanne Fabich die Spielgruppe nach Emmi Pikler, die im Familienzentrum von Zdenka Slavik  angeboten wird. Das Tolle dabei ist, dass ihre Tochter Laura nun auch in die Kita bei uns geht und Laura, ihre Eltern und die Mitarbeiter sich schon kennen und wir an Vertrautem anknüpfen können. Zudem engagiert sich Susanne Fabich bei uns im Familienzentrum und bietet dort ein Bewegungsangebot an. Aleksandra Boländer berichtet danach über den Wechsel von ihrem Sohn Lasse in die Kita5 und lässt uns Anteil nehmen an ihren Gedanken und Sorgen, sowie an gesamter Gestaltung des Übergangs. Drei weitere Kita – Mütter erzählen zum Schluss, wie es ihren Kindern und ihnen beim Übergang in den Hortbereich ging und was aus ihrer Einschätzung hilfreich war.
Einzelne Eltern haben im vergangenen Jahr unser Angebot angenommen, bei der EEC-Beobachtungsauswertung teilzunehmen. Frau Hirt, Mutter in Kita 3, berichtet, wie sie diese erlebt hat. Den Abschluss bildet ein Abschiedsbrief von Frau Tenner und Frau Preuhs-Warkentin, deren Kinder die Kita 2 besuchten und die unsere Einrichtung verlassen haben.

Kurs nach Emmi Pikler-Art
Susanne Fabich (Mutter von Laura):
Montagnachmittag findet im Familienzentrum zwischen 15.30 – 17.00 Uhr die Spielgruppe nach Emmi Pikler-Art statt. Der Beginn des Kurses und die Dauer sind nach Einschätzung von Frau Fabich gut gewählt. Die Bezahlung ist mit dem Stärkegutschein möglich oder mit einer Kursgebühr in Höhe von 40€.
Zur Begrüßung und zur Verabschiedung gab es mindestens ein Lied. Das spielerische und soziale Verhalten der Kinder wird geprägt durch die wiederkehrenden Treffen. Die Kinder sind im gleichen Alter und ihnen werden einfache Gegenstände im Raum verteilt (Bälle, Tücher, Schachteln, Spiegel, Korken, Holzbox usw.). Die Kinder dürfen dann alleine, sowie gemeinsam selbstständig ihr Umfeld entdecken und erfahren. Am Ende wird gemeinsam aufgeräumt. Die Eltern haben die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und um evtl. neue Freundschaften zu knüpfen.

„Es ist eine ganz neue Erfahrung, sein Kind spielen und entdecken zu lassen, ohne einzugreifen. Schön sind die Lieder, wobei Eltern und Kinder die jeweiligen Situationen mit den Händen nachahmen können. Das soziale Verhalten unter den Kindern ist schon groß und man sieht schon, wie sich manche mögen, andere sich aus dem Weg gehen. Ein wichtiger Punkt war die Sichtweise der anderen Eltern, wie weit die Entwicklung des eigenen Kindes gesehen wird. Wir hatten viel Spaß beim ersten Kurs und meldeten uns gleich für den nächsten an, der sozusagen eine Fortführung des ersten Kurses war, da die Hälfte der Eltern und Kindern wieder dabei waren.“

Vom Größten zum Kleinsten
Aleksandra Boländer (Mutter von Lasse & Mikka):
Wie Lasse den Übergang in die neue Gruppe meisterte. „Ich bin schon groß, bald komme ich in die Kita 5“, das erzählte mein dreijähriger Sohn Lasse vor den Sommerferien allen, die es hören wollten, und zugegebenermaßen auch denen, die es nicht hören wollten. Seit zwei Jahren besuchte er schon die Kita 7, eine der sechs Krippengruppen für die unter Dreijährigen in St. Josef- Ost. Von Beginn an hatte er sich dort sehr wohl gefühlt und sich schnell und gut eingelebt, natürlich mit allen Höhen und Tiefen, zahlreichen Infekten und anstrengenden Trotzphasen. Aber dank der geduldigen und erfahrenen Erzieherinnen, die den Alltag der Kinder vielseitig gestalteten, ging er sehr gerne in „seine“ Kita und hatte sich zu einem aufgeweckten kleinen Kerl gemausert.
So, und nun sollte sich also alles ändern, Lasse sollte nach den Sommerferien die Gruppe wechseln, zu den Großen. Ich als Mutter sah das natürlich mit gemischten Gefühlen. Einerseits wusste ich, dass er sich momentan sehr wohl fühlt und seine Rolle, als einer der Ältesten der Gruppe genießt. Andererseits war mir auch klar, dass er nicht ewig in der Kita 7 bleiben konnte. Und natürlich fehlten ihm auch seine Freunde, die im Laufe der ersten Jahreshälfte bereits in die größeren Gruppen gewechselt haben.

Gemeinsam mit Lasses Bezugserzieherin wurde besprochen, wie wir ihm diesen Wechsel so einfach und angenehm wie möglich machen können. Dass er von seiner Entwicklung her schon mehr als bereit für diesen Schritt war, sahen wir beide. Aber hinter seiner frechen Schale steckte doch ein sensibler Junge, der sehr an seiner Bezugserzieherin hing und emotional noch viel Aufmerksamkeit brauchte. Wie würde er diese Trennung verarbeiten? Wie würde er reagieren, wenn er nun nicht mehr der Größte, sondern einer der Kleinsten der Gruppe ist? Ich machte mir viele Gedanken, vertraute aber auf die Erfahrung der Mitarbeiterinnen und natürlich auch auf meinen Sohn, der bisher immer alles prima gemeistert hatte.
Im Mai ging er dann erstmals zum „Schnuppern“ rüber in die Kita 5, gemeinsam mit seiner Bezugserzieherin. Ganz stolz erzählte er mir am Nachmittag, wie toll das war und welche „alten Bekannten“ er dort getroffen hat. Die Dauer der Besuche steigerte sich im Laufe der Zeit, er blieb zum Essen, spielte dort auch ohne Bezugserzieherin und lernte auch seine neue Vertrauensperson kennen. Nach und nach spürte ich: Lasse würde der Wechsel problemlos schaffen. Dieses Gefühl verfestigte sich noch, als ich Ende Juni seine neue Bezugserzieherin in der Kita 5 beim Erstgespräch kennenlernte. Natürlich ist es nicht so wichtig, dass ich als Mutter sie gut finde, aber es ist von Vorteil. Und das war auf Anhieb der Fall, wir hatten einen guten Draht zueinander und noch viel wichtiger: Lasse fand sie super.

Je näher die Sommerferien rückten, desto mehr freute sich Lasse, danach in die Kita 5 zu kommen, „zu den Großen“, wie er stets betonte. Mit großen Augen erzählte er vom Forscherzimmer, das es dort gab, dem Atelier, der Bauecke, und von Katrin, die mit ihm dann dies und das machen würde. Blitzschnell waren die drei Wochen Ferien vorbei, und es wurde also ernst. Wir hatten mit allen Beteiligten besprochen, uns genug Zeit für die Eingewöhnung zu nehmen und Lasse das Tempo bestimmen zu lassen.

Am ersten Tag blieb ich den ganzen Tag dabei und beobachtete stolz, wie toll er sich in die Gruppe integrierte und gleich seinen Platz darin fand. Selbstbewusst ging er auf die anderen Kinder zu, auch auf die älteren. Und die wiederum nahmen ihn wie selbstverständlich an. Er lernte die Erzieherinnen und die Rituale kennen, erkundete die Räumlichkeiten und suchte sich seine Spielpartner. Der zweite Tag war dann schon so gut, dass ich gemeinsam mit seiner neuen Bezugserzieherin beschloss, ihn am dritten Tag ganz normal zu bringen und ihn erst am Nachmittag wieder abzuholen. Das ist nun fast zwei Monate her, und es macht Spaß zu beobachten, wie gerne er jeden Morgen in den Kindergarten geht und mit welcher Begeisterung er nachmittags erzählt, was er alles gemacht und mit wem er gespielt hat.

Dank der sehr guten Erfahrungen, die ich mit Lasse in der Kita 7 machte und nun auch in der Kita 5 mache, ist es für mich selbstverständlich, dass ich auch unseren kleinen Sohn Mikka nun mit einem Jahr in die Kita bringe. Als Geschwisterkind hatte er das Glück, einen Platz in der gleichen Gruppe zu bekommen, die auch schon sein großer Bruder besucht hat. Das hat den Vorteil, dass ich als Mutter die Erzieherinnen und die Abläufe gut kenne und Mikka mit einem guten Gefühl dort lassen kann, während ich arbeite. Denn das habe ich in den vergangenen zwei Jahren gelernt: Nur wenn die Eltern Vertrauen haben und sich ihrer Entscheidung sicher sind, kann auch das Kind vertrauen und sich in der Kita wohlfühlen. Ich glaube sogar, dass das die beste Unterstützung ist, die man seinem Kind in dieser Situation bieten kann.

Vom Nest über den Kindergarten in den Hort

Ein dickes Dankeschön für den reibungslosen Übergang sagen Sanita Pedal (Mama von Lotta), Božica Curic (Mama von Lena), Bettina Linder (Mama von Tom).
Nachdem unsere Kinder schon problemlos vom Nest (KITA 7) in den Kindergarten (KITA 1) des Josi gewechselt waren, stand nach weiteren 3 Jahren der Wechsel in die Schule und damit in den Hort an. Wie immer bot das Josi die gewohnte „Rundum-Versorgung“ an und kam wegen des Übergangs in den Hort und die dafür notwendige Vertragsverlängerung auf uns zu. Die vertragliche Neuerung hier: Man bucht einen Zeitraum von 12-17 Uhr und weißt, sein Kind ist gut versorgt: vom leckeren Mittagessen, das im Josi gekocht wird, über die Hausaufgabenbetreuung bis zum wöchentlichen Ausflug am Freitagnachmittag. Auch alt Bekanntes und Bewährtes wie das individuelle Angebot und die Elterngespräche finden sich hier wieder. Ein großes Plus neben der Betreuung durch engagierte Fachkräfte: Ferienbetreuung mit tollem Ausflugsprogramm, z.B. Grillen im Wald, Schwimmbad- und Museumsbesuch, Drachensteigen etc.

Der Übergang zum Schulkind wurde vom Josi in doppelter Hinsicht begleitet: zum einen das ganze Jahr über durch das Bildungshaus-Projekt, d.h. wöchentliche Schulbesuche, die unseren Kindern Sicherheit gaben, weil sie erleben konnten, was Schule bedeutet. Zum anderen wurden die Kinder von ihrer Bezugserzieherin kurz vor dem Wechsel in den Hort begleitet, damit sie ihre neue Bezugserzieherin und die Hortkinder kennenlernen konnten. Dabei haben die Kinder festgestellt, dass sie dort schon andere Kinder kennen, z.B. aus der Kindergartenzeit oder dem Bildungshausprojekt. Das Unbekannte wurde zum Vertrauten. Gut war auch, dass die Kinder schon vor dem eigentlichen Schulbeginn am Sommerferienprogramm des Horts teilnahmen und damit schon vor der Einschulung im Hort „angekommen“ waren.

An dieser Stelle möchten wir uns bei den Familien für die Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle bedanken und freue uns auf eine weiteres gutes Miteinander.

Bericht von Susanne Hirt (Mutter von Luis) über die Teilnahme an einer EEC-Teamauswertung:
Vor einigen Monaten habe ich mich als eine der wenigen Elternteile in eine in der Kita aushängende Liste, die die Beteiligung von interessierten Eltern bei der Auswertung der Early Excellence-Berichte der Erzieherinnen abfragte, eingetragen. Kurze Zeit später wurde ich zur Auswertung der Berichte meines Sohnes eingeladen. Bei der Terminvereinbarung ging man erfreulicherweise auf meinen sehr engen Zeithorizont ein und bot mir außerdem eine verlängerte Kinderbetreuung für den Zeitraum der Besprechung an. Prima!

Die Besprechung in der Runde aller Erzieherinnen, die ca. eine Stunde dauerte, war geprägt von einer angenehm-familiär vertrauten, ja heiteren Atmosphäre – obwohl es bereits 17 Uhr war. Reihum las jede Erzieherin ihren Bericht zum beobachteten Verhalten meines Sohnes vor, die anderen – inklusive mir – hörten aufmerksam zu und machten ihre bestätigenden Kommentare wie z.B. „Ja, genau so ist Luis.“
Ich hatte das sehr erwärmende Gefühl, dass sich jede Erzieherin sehr gerne mit dem Verhalten und der Persönlichkeit meines Sohnes – und daher schlussfolgernd aller Kinder der Kita – befasst und auseinandersetzt. Teilweise fand ich es sehr rührend, wie und was über Luis gesagt wurde, sodass mir sogar Tränen in die Augen stiegen.
Gelegentlich konnte ich einige Verhaltensweisen oder Kommentare meines Sohnes, die bei der Beobachtung niedergeschrieben wurden, mit meinen Erfahrungen bzw. seinen aktuellen Interessenslagen erklären, was den Erzieherinnen wiederum ein paar „Aha-Effekte“ bescherte.
Nach dem Vorlesen der Beobachtungen ging es an die Auswertung und Ideenfindung, welches individuelle Angebot für Luis passend sei. Ich muss zugeben, dass ich der Auswertung aufgrund meiner nicht vorhandenen Erfahrung mit den EEC-Faktoren nicht ganz folgen konnte, fand das aber nicht weiter schlimm. Die Ideenfindung wiederum ging in meinen Augen sehr schnell in die richtige Richtung und ich konnte der Entscheidung für das individuelle Angebot auch sofort zustimmen.
Persönlich fand ich es sehr gut, bei diesem EEC-Prozess beteiligt worden zu sein, und hoffe, dass sich genügend andere Eltern dafür auch interessieren.